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Ägyptischer Scheich: „Händedruck mit Peres bedeutungslos“

KAIRO (inn) - Ein ranghoher islamischer Geistlicher in Ägypten hat sich von einem Händedruck mit Schimon Peres distanziert. Er habe den israelischen Präsidenten nicht erkannt, sagte Scheich Muhammad Sajjid Tantawi. Die Begegnung hatte bei einer interreligiösen Konferenz am 12. November in New York stattgefunden.

Der Händedruck wurde von Kameras festgehalten und weltweit in Medien veröffentlicht. Daraufhin übten ägyptische Vertreter wochenlang Druck auf Tantawi aus, der von Präsident Hosni Mubarak zum Öffentlichkeitsreferenten ernannt wurde. Dies berichtet die Tageszeitung „Ma´ariv“ am Mittwoch.

Zweifel an Echtheit

Der ehemalige ägyptische Abgeordnete Gamal Sahran sagte: „Ich glaube nicht an das Bild, auf dem er dem Mann die Hand schüttelt, der unsere palästinensischen Brüder ermordet, geraubt, vertrieben und verbrannt hat.“ Man müsse Peres wegen seiner Kriegsverbrechen vor Gericht stellen. Sahran ist Dozent für Politikwissenschaften.

Auch die offiziell verbotene Muslimbruderschaft kritisierte den Vorfall: „Das ist eine schwere Beleidigung für das ägyptische Volk und alle Schahidin von Gaza“, sagte der Fraktionsvorsitzende Hamdi Hassan.

Tantawi: „Bild ist echt“

In einer Mitteilung von Scheich Tantawi hieß es infolge der Vorwürfe: „Das Bild ist echt und nicht gefälscht, aber der Händedruck ist unvorbereitet geschehen.“ Er sei überrascht gewesen, Peres gegenüberzustehen, und sei nicht mit ihm bekannt. Vor Journalisten sagte Tantawi zudem: „Dutzende Leute sind an mir vorbeigegangen. Ich habe jedem die Hand gereicht, der mir die Hand reichte. Ich habe seine Hand geschüttelt, ohne ihn zu kennen. Das war ein Händedruck ohne Bestand.“

Laut dem „Ma´ariv“-Bericht sei es hingegen sogar zu einem kurzen Gespräch zwischen Tantawi und Peres gekommen.

Der Kongress zum „Dialog zwischen Religionen“ war von Saudi-Arabien initiiert. Daran nahmen ranghohe religiöse Vertreter aus aller Welt teil.

Ägypten hat seit 1979 Frieden mit Israel.

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