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Ägyptischer Regisseur will Filme über Scheich Jassin und Arafat drehen

GAZA (inn) – Ein berühmter ägyptischer Regisseur und Schauspieler will einen Film über den getöteten Führer der radikal-islamischen Gruppe Hamas, Scheich Ahmed Jassin, drehen. Trotz Widerstand will der Ägypter Nur al-Scharif danach auch einen Film über den verstorbenen PLO-Chef Jasser Arafat machen.

Der Filmemacher Al-Scharif hat sich darauf spezialisiert, das Leben von arabischen und moslemischen Führern zu verfilmen. Ende des vergangenen Jahres hatte er angekündigt, einen Film über Arafat zu drehen. Er brach den Plan jedoch ab, als er keinen Produzenten fand.

Den Hauptgrund dafür, dass arabische Länder sein Projekt nicht unterstützen wollten, sieht Al-Scharif in einem früheren Werk: Er hatte einen Film über den palästinensischen Karikaturisten Nadschi al-Ali gemacht. Dieser war einer der prominentesten politischen Karikaturisten in der arabischen Welt. Doch er hatte in seinen Zeichnungen PLO-Chef Arafat lächerlich gemacht. Am 24. August 1987 wurde er vor seinem Büro bei der kuwaitischen Zeitung „Al-Qabas“ in London erschossen. Sein Mörder wurde nie gefunden, aber man nimmt allgemein an, dass die PLO-Führung den Mord anordnete. Die PLO wiederum beschuldigte Israel, hinter dem Attentat zu stecken.

„Wegen der Sensibilität dieses Films (über Ali) bekam ich Probleme, als ich um Geld für einen Film über Arafat und Jassin bat“, sagte Al-Scharif der in London ansässigen Zeitung „Al-Hajat“. Doch trotz der Schwierigkeiten will er an seinem Vorhaben festhalten und einen Film über Arafat machen, sobald er den über Jassin fertiggestellt hat. „Ich hatte eine sehr enge Beziehung zu Jasser Arafat, wie man sie sich kaum vorstellen kann.“

Für den Jassin-Film sammelt der Regisseur nach eigener Aussage bereits Informationen über das ehemalige Oberhaupt der Hamas und interviewt verschiedene Personen aus dem Gazastreifen.

Doch er befürchtet, wieder keinen Produzenten zu finden. „Wegen des Drucks von den USA und anderen Supermächten“, wie er sagt. „Die Angriffe vom 11. September haben eine Situation geschaffen, in der Israel und die USA sogar die arabischen Künstler beeinflussen. Meine Angst ist, dass ich das Projekt nicht beenden kann, wenn es den Supermächten nicht gefällt.“

Es solle ein „erzählerischer Film über das Leben Scheich Jassins werden, und keine Propaganda“, versichert er. „Wir müssen von den Amerikanern lernen, wie sie ihre Ideale und Werte in die Filme einbringen. Daran mangelt es der arabischen Welt.“

Scheich Ahmed Jassin wurde am 22. März 2004 von einer Rakete eines israelischen Militärhubschraubers in Gaza gezielt getötet.

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