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Ägyptischer Geheimdienstchef zu Verhandlungen in Tel Aviv

Der ägyptische Geheimdienstchef besucht Tel Aviv, um Details eines möglichen Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas zu klären. Bei Palästinenserpräsident Abbas muss er indes Überzeugungsarbeit leisten.
In Tel Aviv werden Details über einen Waffenstillstand ausgehandelt

TEL AVIV (inn) – Der ägyptische Geheimdienstchef Abbas Kamel hat am Mittwoch Tel Aviv besucht, um Details eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas zu besprechen. Das berichtet die arabischsprachige Londoner Zeitung „Al-Hajat“. Kamel wird nach Informationen der Zeitung am Donnerstag auch in Ramallah erwartet, um Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu treffen.

Ägypten hatte bereits in der gegenwärtigen Waffenruhe vermittelt. Die Hamas hatte hier von einem Feuerpause-Abkommen gesprochen. Israel hatte dies nicht bestätigen wollen, hatte jedoch den Grenzübergang Kerem Shalom geöffnet.

Der von Kamel vermittelte Plan sehe neben einem Waffenstillstand auch humanitäre Projekte im Gazastreifen vor. Ägypten solle außerdem in indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über Gefangenenaustausche vermitteln. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hatte am Mittwoch via Facebook die Möglichkeit eines Waffenstillstandes direkt davon abhängig gemacht, ob die Hamas zwei israelische Gefangene sowie die Leichen zweier gefallener israelischer Soldaten freigibt.

Verhandlungen gehen an PA vorbei

Palästinenserpräsident Abbas sieht die Verhandlungen indes kritisch. In den palästinensischen Autonomiegebieten konkurriert seine Partei „Fatah“ mit der Hamas um die politische Vorherrschaft. Ein ebenfalls von Ägypten vermitteltes Versöhnungsabkommen zwischen beiden war im Oktober vergangenen Jahres gescheitert. Es wird erwartet, dass Kamel bei seinem Besuch bei Abbas einen neuen Versuch starten wird.

Ägypten verhandelt bisher mit der Hamas und anderen Terrorgruppen um den Waffenstillstand mit Israel. Nach Informationen der New Yorker Zeitung „Jewish Press“ besuchten zeitgleich zu Kamels Tel Aviv-Reise hochrangige Delegationen von Hamas und Islamischem Dschihad Kairo. Abgesandte einiger kleinerer Terrorgruppen seien ebenfalls vor Ort gewesen.

Abbas bezweifelt jedoch, dass es der Hamas in Sachen palästinensische Einheit und Versöhnung mit der „Fatah“ ernst sei. Am Mittwoch sagte er bei einer Sitzung des Zentralrats der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO): „Die Hamas hat prinzipiell kein Interesse daran, eine Versöhnung zu erreichen“. Daher werden die von Ägypten mit ihr geführten Verhandlungen in Sachen Israel als Untergraben der Autorität der PA verstanden.

Für PA sind Verhandlungen „Karneval“

Assam al-Ahmad, ein Mitglied des Zentralrats, sagte dem palästinensischen Radio, der Waffenstillstand sei „Verrat am palästinensischen Volk und ihrer Sache“. Die Führungsriege in Ramallah habe keine Zeit für „nutzlosen Karneval“. Es seien nicht alle relevanten Gruppen involviert; dafür seien irrelevante vertreten.

Nach Informationen von „Al-Hajat“ soll das Waffenstillstandsabkommen am Freitag in Kairo bekannt gegeben werden.

Von: rmj

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