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Ägyptische Journalisten wegen Kontakt mit Israelis bestraft

KAIRO (inn) - Der ägyptische Journalistenverband hat zwei Journalisten bestraft, weil sie eine Regelung verletzt haben, die den Kontakt mit Israelis untersagt. Hussein Serag, ein Experte für jüdische Angelegenheiten und Redakteur des Wochenmagazins "Oktober", wurde für drei Monate von seinem Dienst suspendiert. Hala Mustafa, die Chefredakteurin des Magazins "Al-Demokratije", wurde verwarnt.

Serag wurde suspendiert, weil er Israel mehr als 25 Mal bereist hatte. Der Journalist hat zudem mehrere Bücher vom Hebräischen ins Arabische übersetzt. Zuletzt die Memoiren von Israels ehemaligem Botschafter in Ägypten, David Sultan. „Mein Gebiet ist Israel und Hebräisch. Wie soll ich diese Menschen verstehen, wenn ich Israel nicht besuche?“, kommentierte Serag die ihm auferlegte Strafe.

Mustafa erhielt unterdessen eine Verwarnung, weil sie im September vergangenen Jahres den israelischen Botschafter in Ägypten, Schalom Cohen, in ihrem Haus empfangen hatte. Sie sprach von einer Verletzung der Pressefreiheit. Die Journalistin ist ein hochrangiges Mitglied der Nationaldemokratischen Partei von Staatspräsident Hosni Mubarak.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, können beide Bestrafungen vor Gericht angefochten werden. Mustafa gab unterdessen bekannt, sie habe daran kein Interesse. Vielmehr sollte die Regelung, die den Kontakt mit Israelis verbietet, zur Diskussion gebracht werden. Mit dem Ziel, sie zu annullieren. Die Aufgabe des Journalistenverbandes sollte es sein, die Pressefreiheit zu schützen und nicht, politische Ansichten aufzuzwingen, forderte Mustafa.

Der Journalistenverband hatte die Regelung in den 1980er Jahren aufgestellt. Trotzdem gab es immer wieder Journalisten, die Israel besuchten und einer Strafe entgingen.

Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen. Dennoch werden der kulturelle Austausch und Reisen nach Israel von der Regierung nicht ermutigt. Die öffentliche Meinung ist überwiegend gegen Israel gerichtet.

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