Suche
Close this search box.

Ägyptische Anwohner: „Waffenschmuggel geht weiter“

RAFAH (inn) - Schmuggler bringen weiterhin Handelswaren, Drogen und Waffen von Ägypten in den Gazastreifen. Dies teilten Bewohner des ägyptischen Teils der Grenzstadt Rafah gegenüber der israelischen Tageszeitung "Ha´aretz" mit.

Auch wenn die israelische Luftwaffe bei der dreiwöchigen Operation „Gegossenes Blei“ Tausende Angriffe auf Schmuggeltunnel geflogen habe, sei ein Teil der Gänge auch während der Kämpfe benutzt worden. Vor allem Tunnel, die durch Holzkonstruktionen gestützt wurden, seien besonders widerstandskräftig gegen die Bombardements gewesen, schreibt „Ha´aretz“. Dies spreche dafür, dass die Luftwaffe anscheinend entgegen manchen Medienberichten keine stärkeren Bomben eingesetzt habe, wie sie für die Zerstörung von Bunkern verwendet würden.

Palästinenser und ägyptische Beduinen an Schmuggel beteiligt

Laut den ägyptischen Rafah-Bewohnern wurde während der Offensive eine Gruppe deutscher Ärzte in den Gazastreifen geschmuggelt, die sich um palästinensische Patienten kümmern wollten. Neben Palästinensern seien auch Beduinen aus Ägypten an dem Schmuggel beteiligt. Einer der Beduinen beteuerte, die illegalen Aktivitäten würden andauern, weil man keinen anderen Weg habe, den Lebensunterhalt zu verdienen.

Die ägyptische Polizei sprengt immer wieder Schmuggeltunnel in der Gegend in die Luft, wenn sie diese entdecken. Doch gleichzeitig drücke sie gegenüber dem unterirdischen Warenverkehr der Beduinen oft ein Auge zu, heißt es. Ein Bewohner sagte, Präsident Hosni Mubarak sei darauf bedacht, den Nomaden im Sinai nicht in die Quere zu kommen. Denn er wisse, dass nicht das Terrornetzwerk „Al-Qaida“ hinter den jüngsten Attentaten auf Hotels in der Region gestanden habe, sondern Beduinen. Diese hätten vor, die ägyptische Regierung aufzufordern, den Plan nicht umzusetzen, sie an einem von der Grenze entfernten Ort anzusiedeln.

Während der Kämpfe: Israel ließ ägyptische Krankenwagen in Gazastreifen

Infolge der Waffenruhe haben die Ägypter ihre Grenze geöffnet, um medizinisches Personal, Vorräte und auch eine begrenzte Anzahl ausländischer Journalisten in den Gazastreifen reisen zu lassen. Während der Kämpfe hatte Israel es zugelassen, dass ägyptische Krankenwagen in das palästinensische Gebiet fuhren. Ein Sanitäter gab zu, dass er in dieser Zeit keine Angst vor israelischen Angriffen gehabt habe, weil die Einreise mit Israel koordiniert worden sei.

„Wir hatten mehr Angst vor der Hamas“, fügte der Ägypter hinzu. „Denn sie könnten wütend auf uns sein, weil sich Ägypten weigerte, seine Seite der Grenze zu öffnen.“

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen