Wie das Internetportal „Walla“ berichtet, hatte das Schiff während der Operation „Gegossenes Blei“ versucht, die Küste des Gazastreifens zu erreichen. Doch die israelische Marine hatte es aufgefordert, wieder zurückzufahren. Daraufhin hieß es aus dem Iran, das Schiff werde sich nach Ägypten begeben – das einzige Land, das außer Israel eine Grenze zu dem palästinensischen Gebiet hat. Die Iraner gingen davon aus, eine Landeerlaubnis für das Schiff auf ägyptischem Hoheitsgebiet zu haben.
Nach der Weigerung aus Kairo wurde der Leiter der ägyptischen Interessenvertretung im Iran zur Klärung vorgeladen. Ferner sollte er das offizielle Protestschreiben entgegennehmen. „Teheran protestiert mit Schärfe dagegen, dass Ägypten es nicht geschafft hat, dem iranischen Schiff das Ausladen auf seinem Gebiet zu genehmigen – und das, obwohl der Iran die Bitte mehrmals wiederholt hat“, zitiert „Walla“ einen ranghohen iranischen Regierungsvertreter.
Ägypten bestätigte, dass der Diplomat zu einem Gespräch über die Angelegenheit einbestellt worden sei. Iranische Vertreter kündigten an, die Bitte erneut zu äußern. Die beiden Staaten haben keine vollen diplomatischen Beziehungen, aber sie haben Interessenvertretungen in dem jeweils anderen Land.
Iranische Repräsentanten warfen Ägypten vor, sich nicht genügend für die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen einzusetzen. Zudem kritisierten sie, dass der Übergang in der Grenzstadt Rafah geschlossen bleibe.
Israel beschuldigt den Iran, der Hamas Waffen zu liefern. Dies wird in Teheran dementiert. Man beteuert vielmehr, dass die Hamas moralisch, finanziell und humanitär unterstützt werde.