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Ägypten verstärkt Kampf gegen Schmuggeltunnel

KAIRO (inn) – Ägypten will eine Sicherheits-Pufferzone an der Grenze zu Gaza einrichten, wie aktuelle Pläne verdeutlichen. Dies soll das langjährige Problem der Hamas-Schmuggeltunnel lösen.
Im Grenzgebiet zwischen dem Gazastreifen und Ägypten gibt es Hunderte solcher Tunnel.

Die Entscheidung ist Teil eines Sofortprogramms des ägyptischen Nationalen Sicherheitsrats und des Obersten Rats der Streitkräfte. Zugleich ist es eine Antwort auf zwei Terroranschläge im nördlichen Sinai, bei denen 33 ägyptische Soldaten getötet wurden, meldet die Tageszeitung „Ha‘aretz“. Die Attacke vom Freitag wird als schlimmster Angriff seit dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Mohammed Mursi und der Führung der Muslimbruderschaft angesehen.
Berichten aus dem Grenzort Rafah zufolge setze das Land am Nil den Plan bereits um. Bewohner berichten von intensiver Aktivität der Armee in den vergangenen Tagen.

Kriminelle nutzen religiöse Einrichtungen als Teil ihrer Operation

Sonntagnacht und am Montagmorgen seien starke Explosionen hörbar gewesen, sagen Anwohner. Verschiedenen Quellen zufolge wurden Häuser zerstört, in denen Tunnelöffnungen vermutet wurden. Ein Vertreter aus der Verteidigungsabteilung sagte gegenüber „Ha‘aretz“: „Die Bemühungen, mit der Gefahr der Tunnel umzugehen, gehen weiter. Die Tunnel werden anspruchsvoller. Kriminelle und Terroristen benutzen Häuser und religiöse Einrichtungen als Teil ihrer Operation.“
Die Pufferzone soll 13 Kilometer lang und 500 Meter breit werden. Die Errichtung einer solchen Zone würde für Zehntausende Bewohner in der Region Rafah bedeuten, dass sie ihre Häuser verlassen müssten. Ein hoher ägyptischer Beamter sagte „Ha‘aretz“, dass die Öffentlichkeit derzeit sogar die Evakuierung unterstützen würde, jedoch bezweifele er, dass die Regierung die Kosten für den Bau tragen könne.

Die Hamas lehnt Pufferzone ab

Der Hamas-Sprecher Osama Hamdan forderte Ägypten auf, keine Pufferzone an der Grenze zu bauen. Sie würde den Belagerungszustand des Gazastreifens verstärken. Entgegen der ägyptischen Beschuldigung sagt Hamdan, die Hamas habe nichts mit der Gewalt im Nordsinai zu tun. Die palästinensische Organisation wolle ein gutes Verhältnis mit Ägypten.
Der ägyptische Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi sagte am Samstag, dass hinter dem Anschlag „fremde Unterstützung“ stecke. Ägyptens stellvertretender Innenminister Samih Baschadi fand klarere Worte als Staatspräsident Al-Sisi: Baschadi warf „palästinensischen Aktivisten“ eine Beteiligung an dem Angriff vor (Israelnetz berichtete).

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