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Ägypten: „symbolische Rolle für Arafat“

KAIRO (inn) – Die ägyptische Regierung hat den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Jasser Arafat, offenbar aufgefordert, eine symbolische Rolle einzunehmen und seine Macht abzugeben. Das meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf einen Bericht in der pan-arabischen Tageszeitung „Al-Kuds al-Arabi“.

Demnach habe der ägyptische Geheimdienstchef, Omar Suleiman, Arafat bei seinem Besuch am vergangenen Montag in Ramalla drei Forderungen gestellt.

Erstens müsse Arafat alle palästinensischen Sicherheitskräfte vereinen und in folgende Bereiche gliedern: die Polizei, den Palästinensischen Vorbeugenden Sicherheitsdienst (PPSS) – vergleichbar mit Israels Inlandsgeheimdienst Schin Beit – und den Palästinensischen Auslandsgeheimdienst, vergleichbar mit dem israelischen Geheimdienst Mossad.

Zweitens müsse Arafat Premierminister Ahmed Qrea die Autorität verleihen, Verhandlungen mit Israel über den israelischen Rückzugsplan aus dem Gazastreifen zu führen.

Drittens müsse Arafat beiseite treten, eine symbolische Rolle akzeptieren und die Führung an andere Palästinenser abgeben.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, sei Arafat bis zum 15. Juni Zeit gegeben worden, über diese Forderungen zu entscheiden. Sollte sich der PLO-Chef den Forderungen nicht fügen, werde seine Zukunft in „den Händen von (Israels Premierminister) Ariel Scharon liegen“. Ägypten und die USA würden Scharon dann nicht mehr daran hindern, seine Drohung auszuführen und Arafat zu „entfernen“.

Ägyptens Präsident Hosni Mubarak hatte Scharon am Montag angerufen, nachdem die beiden Regierungschef bereits in der vergangenen Woche brieflich miteinander in Kontakt getreten waren.

Wie es aus dem Büro Scharons hieß, sicherte Mubarak dem israelischen Premier Unterstützung für die Umsetzung seines Rückzugsplanes aus dem Gazastreifen zu. Beide einigten sich darauf, ein gemeinsames Komitee einzurichten, das sich mit bilateralen Fragen beschäftigt. Mubarak lud Israels Außenminister Silvan Schalom zudem nach Kairo ein. Dieser will am Mittwoch in die ägyptische Hauptstadt reisen.

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