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Ägypten stoppt Gaslieferungen an Israel

KAIRO / JERUSALEM (inn) - Ägypten hat seine Gaslieferungen nach Israel eingestellt. Die Kündigung des Vertrages erfolge nicht aus politischen Gründen, sondern weil vertragliche Vereinbarungen nicht eingehalten worden seien, teilten Vertreter aus Kairo am Sonntag mit.

Aus Regierungskreisen in Jerusalem hieß es dazu, Vertreter beider Länder hätten in der Nacht zum Montag über das Thema gesprochen. Grund für die Kündigung sei ein Wirtschaftsstreit zwischen privaten Unternehmen und der ägyptischen Regierung. Die Angelegenheit werde nun im Ausland juristisch geprüft. Die Aufkündigung des Vertrages habe nichts mit dem Status der israelisch-ägyptischen Beziehungen zu tun.

Israels Außenminister Avigdor Lieberman teilte dazu laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" mit: "Wir verfolgen, was in Ägypten passiert und hoffen, dass alles gut ausgeht." Finanzminister Juval Steinitz zeigte sich "tief besorgt" über die Entwicklungen.

Der Gasvertrag war während der Regierungszeit des früheren ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak im Juni 2005 zustande gekommen. Vielen Ägyptern war er ein Dorn im Auge, weil er eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel darstelle. Sie warfen der Regierung außerdem vor, das Gas zu preiswert an Israel zu verkaufen. Auf die Pipeline, die von der Sinai-Halbinsel nach Israel und Jordanien führt, waren seit dem Sturz Mubaraks Anfang vergangenen Jahres 14 Terroranschläge verübt worden. Seit Beginn dieser Anschläge sind die Strompreise in Israel um rund 20 Prozent gestiegen. Israel bezog rund 40 Prozent seines Gasbedarfes aus Ägypten. Experten warnen nun vor Energieengpässen im Land.

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