KAIRO (inn) – Ägypten hat dem Nahost-Quartett Einseitigkeit vorgeworfen. Bei seinem Treffen in Berlin seien die Palästinenser für den jüngsten Anstieg der Gewalt verantwortlich gemacht worden, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag.
Das Quartett hatte die Palästinenser am Mittwoch aufgefordert, alle Akte der Gewalt unverzüglich einzustellen und die Feuerpause zu respektieren. Die Regierung solle alles Notwendige tun, um Recht und Ordnung wiederherzustellen. Die Kämpfe zwischen Israel und Hamas-Aktivisten im Gazastreifen müssten ein Ende finden.
Der ägyptische Sprecher, Alaa el-Hadidy, ließ verlauten: „Dies ist gleichbedeutend damit, Israel grünes Licht zu geben, damit es seine Operationen in den palästinensischen Gebieten fortsetzt. Die Glaubwürdigkeit des Quartetts als eine neutrale Seite steht jetzt auf dem Spiel.“
El-Hadidy fügte laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ hinzu: „Wie kommt es, dass das Quartett die sofortige Freilassung eines israelischen Soldaten fordert, aber nicht die Entführung der palästinensischen Abgeordneten verurteilt?“ Israel hat vor einer Woche 33 Hamas-Vertreter festgenommen. Darunter sind auch Abgeordnete und ein Minister.
Das Nahost-Quartett setzt sich aus der UNO, der EU, den USA und Russland zusammen.