KAIRO (inn) – Ägypten hat die Hamas aufgefordert, den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit unverzüglich freizulassen. In einem Brief an Hamas-Führer Chaled Mascha´al verlangt Geheimdienstchef Omar Suleiman zudem eine volle Zusammenarbeit mit der Fatah-Bewegung.
Derzeit bemüht sich die radikal-islamische Hamas, eine Einheitsregierung mit der Fatah unter Vorsitz von Mahmud Abbas zu bilden. Doch die Weigerung der Terrorgruppe, Israel anzuerkennen, hat die Verhandlungen blockiert.
Der Brief an Mascha´al, den Leiter des Hamas-Büros in Damaskus, zeigt die wachsende Ungeduld Ägyptens mit der palästinensischen Organisation, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“. Schalit wurde am 25. Juni verschleppt. Seitdem bemühen sich ägyptische Vertreter um eine Vermittlung. Der Soldat solle freikommen, damit die Krise im von Gewalt geplagten Gazastreifen nicht noch zunehme, heißt es laut palästinensischen Vertretern und arabischen Diplomaten in dem Brief.
Ein offizieller Hamas-Vertreter aus dem Umkreis von Mascha´al teilte gegenüber der Nachrichtenagentur AP mit: „Die Führung hat den Brief empfangen und studiert ihn.“
Peres: Mascha´al verantwortlich für Spannungen
Unterdessen beschuldigte Israels Vizepremier Schimon Peres die Hamas-Führung in Syrien, Verhandlungen über eine Freilassung Schalits zu blockieren. Sie steigere die Spannungen, sagte er vor einer Kabinettssitzung in Jerusalem. „Sie halten die Palästinenser davon ab, den Gefangenen freizulassen. Dadurch steigt die Spannung die ganze Zeit, und der Fokus muss auf dieser extremen Führung in Damaskus liegen.“