Wie das Internetportal „Egypt Independent“ meldet, darf das Innenministerium homosexuelle Ausländer aus Ägypten ausweisen oder ihnen die Einreise ganz verweigern.
Die Richter bestätigten eine Entscheidung des Innenministeriums, das im Jahr 2008 einen Libyer des Landes verwiesen hatte. Ihm wurde vorgeworfen, gegen Geld „Ausschweifungen“ begangen zu haben. Der Libyer hatte geklagt, da ihn die Ausweisung an der Fortsetzung seines Studiums in Ägypten hindere.
Die Beauftrage für Transgender-Angelegenheiten bei der „Ägyptischen Initiative für Persönlichkeitsrechte“, Dalia Abdel Hamid, sprach von einem „schwerwiegenden“ Gerichtsentscheid. Das Urteil schüre Feindseligkeiten gegenüber Homosexuellen und „geht Hand in Hand mit einer Kampagne, die der Staat Ende 2013 begonnen hat“, warnte Abdel Hamid. Es bleibe jedoch abzuwarten, inwieweit der Staat von dem Recht Gebrauch machen werde.
Homosexualität ist in Ägypten nicht ausdrücklich verboten, aber stark verpönt. Artikel 9 des Antiprostitutionsgesetzes aus dem Jahr 1961 stellt jedoch die „Anstachelung zu Ausschweifung und Unmoral“ unter Haftstrafe von drei bis fünf Jahren. Präsident Abdel Fatah al-Sisi geht besonders stark gegen Homosexuelle vor. Zuletzt sorgte im Dezember die Razzia in einem Badehaus in Kairo weltweit für Aufsehen. Die Polizei nahm 26 Männer fest und führte sie fast unbekleidet und unter laufenden Kameras ab. Sie sollen an einer Orgie teilgenommen haben. Später wurden sie aus Mangel an Beweisen freigesprochen. (dn)
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