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Abzug aus Gaza beendet – Rakete auf Sderot

GAZA (inn) – Die israelische Armee hat am frühen Montagmorgen den Abzug aus dem Gazastreifen beendet. Während die Truppen das Gebiet verließen, feuerten Palästinenser eine Kassam-Rakete auf die israelische Wüstenstadt Sderot ab – bei dem Angriff wurde niemand verletzt.

Um 1 Uhr begannen die Konvois, aus dem Gazastreifen in Richtung israelisches Gebiet zu rollen. Ihre Stellungen übernahmen palästinensische Polizisten. Sie hissten dort palästinensische Fahnen. Rund zwei Stunden später passierte der erste Panzer den Kissufim-Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Israel.

Gegen 7 Uhr Ortszeit verschlossen Soldaten ein Tor an dem Übergang, nachdem Kommandeur Aviv Kochavi als letzter Armeeangehöriger den Gazastreifen verlassen hatte. Auf der israelischen Seite hissten die Soldaten eine Israel-Flagge, die sie zuvor vom bisherigen Hauptquartier im Gazastreifen entfernt hatten. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

„Die Mission ist erfüllt und eine Ära ist vorbei“, sagte Brigadegeneral Kochavi. „Von nun an trägt die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Verantwortung für das, was im Gazastreifen geschieht. Die Verantwortung für die Sicherheit der Staatsbürger bleibt hingegen bei uns.“ Vor 38 Jahren hatte Israel den Gazastreifen im Sechs-Tage-Krieg von Ägypten erobert.

Palästinenser boykottieren Zeremonie

Ursprünglich wollten die Israelis in einer abschließenden Zeremonie am Eres-Grenzübergang Landkarten vom Gazastreifen an die Palästinenser übergeben. Doch am Sonntag teilte die PA der israelischen Regierung mit, dass die Palästinenser nicht daran teilnehmen würden. Als Begründung sagte der Sprecher des Innenministeriums, Tawfik Abu Chussa, dem israelischen Rundfunk: „Wir weigern uns, die Entscheidung zu akzeptieren, die Synagogen nicht zu zerstören. Deshalb weigern wir uns, an der Zeremonie teilzunehmen.“

Ein weiterer Grund sei Israels Vorhaben, den Rafah-Übergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten monatelang zu schließen. „Sie werfen uns diese beiden Probleme ins Gesicht, und das ist wirklich unfair“, beschwerte sich Chef-Unterhändler Saeb Erekat.

Von israelischer Seite hieß es, es liege im palästinensischen Interesse, die Landkarten zu bekommen. Dort seien Infrastruktur, landwirtschaftliche Grundstücke, Elektrizität und Industriegebiete eingezeichnet. Die Palästinenser schafften extremistischen Gruppen Raum, die die von Israel geräumten Gebiete übernehmen wollten. Trotz der Absage blieben israelische Sicherheitsbeamte am Sonntagnachmittag an dem Übergang, falls es sich die Palästinenser doch noch anders überlegen sollten.

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