Abstimmung in der Arbeitspartei: Kein Eintritt in Einheitsregierung

JERUSALEM (inn) – Die linksgerichtete Arbeitspartei (Avoda) wird keine Regierung der nationalen Einheit mit dem Likud-Block von Israels Premier Ariel Sharon bilden. Dies beschlossen Avoda-Mitglieder am Donnerstag in ihrer ersten Sitzung nach ihrer schweren Wahlniederlage.

Einem Bericht der Tageszeitung „Ma´ariv“ zufolge waren sich die meisten Teilnehmer der Konferenz darin einig, daß es derzeit keine Basis für Verhandlungen mit Sharons rechtsgerichteter Fraktion gebe. Die Avoda müsse jetzt Lehren aus der höchsten Wahlniederlage in ihrer Geschichte ziehen.

Der Vorsitzende der Arbeitspartei, Amram Mitzna, führte das „traurige Wahlergebnis“ unter anderem darauf zurück, daß die Avoda sich vor zwei Jahren auf eine Regierung der nationalen Einheit eingelassen hatte. Der ehemalige Außenminister und Friedensnobelpreisträger Shimon Peres wies jedoch darauf hin, daß die ebenfalls linksgerichtete Meretz-Partei 40 Prozent ihrer Sitze verloren habe, obwohl sie in der Opposition war.

Zudem bemängelte Mitzna die fehlende Motivation mancher Avoda-Mitglieder, sich bei den Wahlen zu engagieren. Einige hätten sogar offen gegen die Partei agiert, so der gescheiterte Herausforderer von Sharon.

Scharfe Kritik erhielt Mitzna, weil er kurz vor den Wahlen eine Koalition mit dem Likud-Block ausgeschlossen hatte. Der ehemalige Verkehrsminister Ephraim Sneh sagte zudem, die Partei sei stark nach links gerückt. Dies zeige sich daran, daß der Avoda-Chef vor den Wahlen eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Palästinensern an dem Punkt angekündigt hatte, an dem sie abgebrochen worden waren.

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