JERUSALEM (inn) – Zwölftklässler aus ganz Israel haben für ihren bevorstehenden Wehrdienst jegliche Mitwirkung an einem Abzug aus Palästinensergebiet abgelehnt. Für eine Räumung weiterer Siedlungen stünden sie nicht zur Verfügung, schreiben die Abiturienten in einem Brief an Premierminister Ehud Olmert.
Das Schreiben mit Hunderten Unterschriften ließen die Schüler dem Regierungschef vor seiner Abreise in die Vereinigten Staaten am Sonntag zukommen. „Mit Ihrem Eintritt in Ihr hochrangiges Amt und am Vorabend Ihres Aufbruchs in die USA empfinden wir das Bedürfnis, Ihnen den seelischen Sturm zur Kenntnis zu bringen, den uns der ‚Konvergenzplan‘ verursacht, um dessen Vorankommen Sie sich bemühen“, heißt es in dem Brief.
„Im kommenden Jahr sollen wir für die Armee rekrutiert werden“, schreiben die Schüler weiter. „Wie unsere Eltern seinerzeit haben wir vor, darin mit all unserer Kraft zu dienen und unseren Staat zu verteidigen, wie es nötig ist.“ Denn die Armee sei wichtig für den Schutz Israels. „Deshalb bitten wir Sie eindringlich, der Armee nicht ein weiteres Mal eine Aufgabe aufzuerlegen, die nach unserer Meinung die Sicherheit des Staates gefährdet und das Volk gewaltig spaltet. Wenn Sie ihm und uns trotz allem eine solche Aufgabe auferlegen, werden wir wegen ihrer Beschaffenheit nicht daran teilnehmen. Wir werden nicht Menschen, Frauen und Kinder aus ihren Häusern und Siedlungen entwurzeln. Und wir werden auch nicht indirekt dabei mithelfen.“
Laut dem Informationsdienst „Arutz Scheva“ bitten die Abiturienten Olmert zum Abschluss, sie „nicht in Versuchung“ zu führen und seine Pläne zu ändern.
Der neue Premier hat angekündigt, weitere jüdische Ortschaften in Judäa und Samaria räumen zu lassen. Nur ein paar große Siedlungsblöcke sollen bleiben.