In dem Lager leben rund 8.700 Falaschmuras – Äthiopier, deren jüdische Vorfahren zwangschristianisiert worden waren. „Ich konnte nicht anders, als geschockt sein, über die schrecklichen Lebensbedingungen, die Armut und den Hunger, den ich dort gesehen habe“, sagte Mollah. Der Staat sei dafür verantwortlich, diese Menschen für die Einwanderung zu akzeptieren und es sei Aufgabe der Jewish Agency, sie nach Israel zu bringen, forderte der Abgeordnete laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Viele der wartenden Äthiopier haben Familienangehörige, die bereits in Israel leben. Der Einwanderungsprozess aus Äthiopien kam vor einigen Jahren zum Halten. In der Knesset gibt es darüber eine Debatte, viele Mitglieder halten diese Immigration für zu kostspielig. Das Regierungsversprechen vom vergangenen Jahr, bis zum September 2009 rund 3.000 Falaschmuras die Einwanderung zu genehmigen, wurde bisher nicht erfüllt.
Molla will seinen Bericht dem israelischen Parlament vorstellen, das zu diesem Thema am heutigen Dienstag eine Sitzung hält.
In Israel leben etwa rund 110.000 äthiopisch-stämmige Juden. Schätzungen zufolge gibt es noch rund 20.000 Falaschmuras in Äthiopien.