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Abbas: „Waffengebrauch war ein Fehler“

RAMALLAH (inn) – Der Einsatz von Waffengewalt gegen Israelis hat den Palästinensern Schaden zugefügt. Diese Ansicht vertrat PLO-Chef Mahmud Abbas (Abu Masen) in einem Gespräch mit der arabischen Zeitung „A-Schark al-Awsat“, die in London herausgegeben wird.

„Die Intifada ist das legitime Recht eines Volkes, seinen Abscheu vor der Besatzung mit volkstümlichen und gesellschaftlichen Waffen auszudrücken“, so Abbas in dem Interview. „Das ist in den 80er Jahren geschehen, und es kann nicht verhindert werden, dass das palästinensische Volk aktiv wird, um seine Meinung auszudrücken. Aber der Einsatz von Waffen hat geschadet, und man muss das stoppen und die Gemüter beruhigen.“ Dies werde allerdings nicht leicht sein.

Wenn er zum Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) gewählt werde, wolle Abbas als Erstes Reformen im Sicherheitsbereich umsetzen. Die unzähligen Sicherheitsdienste sollten zu höchstens vier Apparaten zusammengefasst werden. „Wenn ich aufrichtig bin, brauchen die palästinensischen Sicherheitsapparate Kontrolle und Straffung“, sagte der PLO-Chef. „Es herrscht ein Chaos im Sicherheitsbereich und deshalb haben wir Maßnahmen gefordert und ergriffen, um die Sicherheitsapparate zu vereinigen.“

Abbas nahm auch Stellung zu einem Zwischenfall in einem Trauerzelt für Jasser Arafat. Dabei hatten bewaffnete Palästinenser wenige Tage nach dessen Tod zwei Leibwächter erschossen, Abbas selbst blieb unverletzt. Der Vorfall sei „eine Folge des Chaos, der Spannung und der geladenen Atmosphäre“ gewesen.

Nach eigenen Angaben rechnet Abbas damit, dass ein Abkommen zwischen der PA-Führung und den palästinensischen Terrorgruppen zustande kommen wird. Er wolle der Hamas und dem Dschihad al-Islami die Möglichkeit geben, sich am politischen Leben zu beteiligen, sagte der frühere palästinensische Premier. Voraussichtlich würden die Gruppen Kandidaten für die Kommunalwahlen aufstellen. Diese finden nach der Wahl zum PA-Vorsitz am 9. Januar statt.

Mit Israel „gibt es im Augenblick keine Verhandlungen“, so Abbas. „Aber es gibt Kontakte im Zusammenhang mit alltäglichen Problemen.“ Verhandlungen würden vielleicht nach den Wahlen aufgenommen.

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