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Abbas und Suha Arafat versöhnen sich

TUNIS (inn) – Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, hat in Tunis die Witwe von Palästinenserführer Jasser Arafat getroffen. Es kam zu einer Versöhnung zwischen Suha Arafat und ranghohen Fatah-Führern, nachdem sie jahrelang zerstritten waren.

Es sei ein „warmes und freundliches Gespräch“ gewesen, berichteten Vertraute am Samstag. Es war das erste Gespräch zwischen Suha Arafat und Abbas seit etwa zehn Jahren. Die 43-Jährige ließ in ihrer Villa in der tunesischen Hauptstadt eine Versöhnung (arabisch „Sulha“) mit ihm zu. An dem dreistündigen Treffen nahmen laut „Jerusalem Post“ ranghohe Mitglieder seiner Fatah-Partei teil, darunter der ehemalige palästinensische Premierminister Ahmed Qrea.

Suha hatte monatlich rund 100.000 Dollar aus der Kasse der PA erhalten, als ihr Mann noch lebte. Als die Gewalt im September 2000 im Gazastreifen ausbrach, zog sie nach Paris. Viele Palästinenser nehmen ihr dies bis heute übel.

Nach dem Tod ihres Mannes leiteten französische Anwälte eine Untersuchung ein wegen der Überweisung von insgesamt 9 Millionen Dollar auf Suhas französische Konten. Die französische Bank und eine Organisation zur Bekämpfung von Geldwäsche hatte auf das Geld aufmerksam gemacht. Suha zog daraufhin nach Tunis. Auf die Frage, wie sie an das Geld gekommen sei, antwortete sie damals: „Was ist falsch daran, wenn mein Ehemann mir Geld schickt? Ich arbeite hier in Paris für das Wohl meines Volkes.“

Als der schwerkranke Arafat in einem Pariser Krankenhaus behandelt wurde, verbot Suha Abbas und anderen palästinensischen Politikern, ihn zu besuchen. Sie warf ihnen vor, Arafat „lebendig begraben“ zu wollen. Lediglich Qrea erlaubte sie, ans Krankenbett ihres Mannes zu treten. Wegen dieser Spannungen kam Suha auch nicht zum Begräbnis Arafats nach Ramallah.

Bei dem Treffen in Tunis betonten beide Seiten die Notwendigkeit eines „nationalen Dialoges“ zwischen der Fatah und der Hamas in den Palästinensergebieten. Die beiden Gruppen liefern sich seit Wochen heftige gewaltsame Auseinandersetzungen.

Vertreter der Fatah im Westjordanland und Gazastreifen zeigten sich überrascht von dem Versöhnungstreffen.

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