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Abbas trifft sich mit Israelis in Ramallah

RAMALLAH (inn) - Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat am Sonntag in seinem Hauptquartier in Ramallah rund 100 jüdische Israelis empfangen. In den Gesprächen ging es um den festgefahrenen Friedensprozess.

An der Zusammenkunft nahmen unter anderen der ehemalige Vorsitzende der Arbeitspartei, Amram Mitzna, der Vorsitzende der linksgerichteten Meretz-Partei, Chaim Oron, ein Mitglied des Likud-Blocks, Journalisten, Friedensaktivisten und Vertreter des ultra-orthodoxen Sektors teil.

Abbas informierte seine Gäste darüber, dass Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ihm mitgeteilt habe, er könne den Siedlungsbaustopp nicht verlängern, da dies zu einem „Kollaps“ der israelischen Regierung führen würde. Er selbst habe Netanjahu angekündigt, dass die Friedensgespräche ohne Baustopp nicht fortgeführt werden könnten. Der israelische Premier habe ihm daraufhin eine „Liste von Ausreden“ präsentiert. Dies sei das Ende der Verhandlungen gewesen, so Abbas laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

Der palästinensische Präsident drückte zudem seinen Wunsch nach Frieden aus: „Wir sind bereit, Frieden zu schließen, unseren Staat in den Grenzen von 1967 zu gründen, mit abgesprochenem Gebietsaustausch, Sicherheit und einer dritten Kraft in unserem Gebiet für eine begrenzte Zeit.“ Er betonte weiter: „Ich habe acht Enkelkinder und ich möchte, dass sie in Frieden und Sicherheit leben können. Sie sehen, wir haben die Kultur der Gewalt und des Terrors durch eine Kultur des Friedens ersetzt. Wir wollen kein weiteres Blutvergießen, wie es gestern in Gaza passiert ist.“ Abbas sprach dabei den israelischen Luftangriff auf eine Gruppe Palästinenser im Gazastreifen an. Dabei waren fünf Männer getötet worden, die Raketenangriffe auf Israel vorbereitet hatten.

Mitzna kritisierte nach dem Treffen vor Journalisten die israelische Regierung unter Netanjahu. Diese habe das Land um „Jahrzehnte zurückgeworfen“. „Das Problem ist, dass beide Seiten nicht genug realisieren, dass der Friede in jedermanns Interesse ist.“ Die Führer beider Seiten müssten sich zusammensetzen und miteinander sprechen. Es gebe „zu viele Gelegenheiten, bei denen beide Parteien versuchen, den Amerikanern zu beweisen, dass die andere Seite schuld ist.“

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