OSLO (inn) – Palästinenserführer Mahmud Abbas hat sich für eine internationale Konferenz ausgesprochen, die neue Friedensgespräche mit Israel einleiten soll. Auch nach dem Wahlsieg der radikal-islamischen Hamas habe er ein Mandat für Verhandlungen, sagte der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) am Mittwoch in Oslo.
„Eine internationale Konferenz sollte unverzüglich einberufen werden, in der direkte Verhandlungen stattfinden, auf der Grundlage der internationalen UN-Resolutionen und der unterzeichneten Abkommen“, so Abbas bei einem Vortrag im norwegischen Nobel-Institut. „Die internationale Gruppe, ob es nun das (Nahost-)Quartett ist oder ein anderes internationales Gremium, würde gleichzeitig die Rolle des Vermittlers und des Schiedsrichters übernehmen.“
Der PA-Vorsitzende fügte hinzu: „Ich bin bereit, Verhandlungen mit der israelischen Regierung zu beginnen. Dabei möchte ich klarstellen, dass die Hamas-Regierung kein Hindernis für solche Verhandlungen ist.“ Die PLO, deren Vorsitzender er ist, sei weiterhin befugt, im Nahostkonflikt zu verhandeln. Denn schließlich habe sie Verträge mit Israel abgeschlossen.
Treffen mit norwegischen Politikern
Abbas traf zudem den norwegischen Premierminister Jens Stoltenberg. Dieser sagte den Palästinensern 20 Millionen Dollar Unterstützung zu. Das Geld werde allerdings nicht direkt an die Hamas-Regierung gehen. Norwegen werde nach Wegen suchen, um die Summe durch gemeinnützige Organisationen an das palästinensische Volk weiterzuleiten. Wie die EU fordert die norwegische Regierung, dass die Hamas Israel anerkennt und der Gewalt abschwört. Weitere Gespräche gab es mit Außenminister Jonas Gahr Store und dem Minister für Internationale Entwicklung, Erik Solhem.
Nach dem Besuch in Norwegen setzte Abbas seine Europareise nach Finnland fort. Anschließend will er nach Frankreich fahren, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.