Abbas: Palästinenser sollen sich vom Libanon-Konflikt distanzieren

RAMALLAH (inn) - Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat die Palästinenser dazu aufgerufen, sich von den Kämpfen im Libanon zu distanzieren. Eine Beteiligung an dem Konflikt würde den Interessen der im Libanon lebenden Palästinenser schaden, hieß es seitens der PA.

Wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" unter Berufung auf palästinensische Quellen berichtet, warnte PA-Präsident Mahmud Abbas vor Versuchen, die Palästinenser in den Konflikt zwischen der pro-westlichen libanesischen Regierung und der Hisbollah-Milliz hineinzuziehen. Angesichts der schmerzhaften Erfahrungen der Palästinenser in der Vergangenheit, sollten sie die Gesetze und offiziellen Institutionen des Landes respektieren, sagte Abbas im Hinblick auf die Rolle der Palästinenser im libanesischen Bürgerkrieg in den 70er und 80er Jahren.

"Wir wollen unbedingt die Einheit und Stabilität des Libanon. Wir wollen die besten Beziehungen mit allen Fraktionen im Libanon. Die Palästinenser im Libanon sind Gäste, bis sie nach Palästina zurückkehren", so Abbas weiter.

Vertreter der PA werfen der Hisbollah vor, das zu tun, was die Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen getan habe, heißt es in dem Bericht weiter. "Diese beiden islamistischen Gruppen wollen mit Gewalt islamische Republiken schaffen. Es ist bedauerlich, dass sie nicht aus der Erfahrung anderer islamischer Organisationen gelernt haben, die durch Demokratie an die Macht kamen", wird ein PA-Vertreter zitiert.

Libanons Premierminister Fuad Saniora sagte am Sonntag: "Nicht einmal der israelische Feind hat Beirut das angetan, was die Hisbollah tut". Seit vergangenem Mittwoch kämpft im Libanon die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah gegen die Regierung. Mindestens 61 Menschen wurden seit Beginn der Kämpfe getötet.

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