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Abbas nennt Hamas-Leute „Mörder“

RAMALLAH (inn) – Der Fatah-Vorsitzende Mahmud Abbas hat Hamas-Führer Chaled Mascha´al beschuldigt, hinter einem versuchten Mordanschlag auf ihn zu stehen. Vor dem PLO-Zentralrat bezeichnete er die Organisation am Mittwochnachmittag als „Gruppe von Mördern, die andere entweder des Verrats oder des Atheismus bezichtigt“.

Abbas berichtete von einer Videokassette, die er von einem Hamas-Mitglied erhalten habe. Darauf seien die Vorbereitungen für den geplanten Mord im Gazastreifen zu sehen gewesen: „Die Kassette zeigte vier unmaskierte Männer mit Hamas-Slogans (auf den Kleidern). Sie schleppten eine Mine mit sich, die mindestens 250 Kilogramm wog. Die Mine sollte unter der Salah-Addin-Straße gelegt werden, wo ich vorbeikommen sollte. Ich schickte die Kassette Chaled Mascha´al, der es abstritt, noch bevor er sie gesehen hatte.“ Mascha´al leitet das Hamas-Büro in Syrien.

Palästinensische Sicherheitskräfte hatten die Bombe am 17. Mai unter der Straße entdeckt, auf der Abbas‘ Konvoi vorbeikommen sollte. Daraufhin sagte er seinen geplanten Besuch in Gaza ab.

Die gewaltsamen Taten der Hamas im Gazastreifen bezeichnete der Präsident der Autonomiebehörde als „kriminelle Akte, die gegen das palästinensische Volk, seine Sicherheitshauptquartiere und Kirchen begangen wurden“. Er lehne jeden Dialog mit der Hamas ab. Ihre Angriffe in Gaza seien ein Konflikt zwischen dem nationalistischen palästinensischen Projekt und den Milizen, „dem Projekt des Emirats der Dunkelheit“. Abbas sprach auch von den „mörderischen Terroristen“ der Hamas.

Der Vorsitzende des Palästinensischen Nationalrates (PNC), Salim Sanun, teilte in der Sitzung mit: „Der Hamas-Coup im Gazastreifen hat den Palästinensischen Legislativrat gelähmt, und jetzt ist der Palästinensische Nationalrat, vertreten durch seinen Zentralrat, die Hauptquelle der palästinensischen Legitimität geworden.“ Der PNC ist der legislative Zweig der Befreiungsorganisation PLO. Im Legislativrat, dem palästinensischen Parlament, hat derzeit die Hamas die Mehrheit.

Die Sitzung war dem verstorbenen Palästinenserführer Jasser Arafat gewidmet. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.

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