Abbas mit jordanischem Minister bei Weihnachtsmesse

BETHLEHEM (inn) - Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der jordanische Außenminister Nasser Dschudeh haben am Donnerstag an einer orthodoxen Weihnachtsmesse in Bethlehem teilgenommen. Dies solle der Welt zeigen, wie gut die Beziehungen zwischen Muslimen und Christen seien, sagte der Minister vor dem Gottesdienst.

Dschudeh übermittelte den palästinensischen Christen Grüße von König Abdullah II. und überreichte Abbas einen Brief des Monarchen. Der Besuch in Bethlehem sei „eine Botschaft an die Welt von den starken und festen Beziehungen zwischen Jordaniern und Palästinensern im Besonderen und zwischen Muslimen und Christen im Allgemeinen“, sagte er laut der jordanischen Zeitung „Jordan Times“ vor Journalisten. Es handele sich um eine Botschaft der „Koexistenz zwischen allen Gemeinden der beiden monotheistischen Religionen“.

Jordanien werde die Palästinenser weiter in ihrer gerechten Sache unterstützen, versicherte der Außenminister. Es werde keine Gelegenheit versäumen, Druck auf die israelische Regierung auszuüben, damit sie ihre einseitigen Aktionen beende. Dabei sprach Dschudeh den Siedlungsbau und Versuche an, „den demographischen Status von Ostjerusalem zu verändern“. Jordanien bemühe sich, Israel wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, damit ein palästinensischer Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt gegründet werden könne.

Als Richtlinie müsse hier die von der Arabischen Liga befürwortete Initiative dienen, forderte der jordanische Minister. „Die Israelis müssen begreifen, dass die arabische Friedensinitiative ihnen ein einmalige Gelegenheit anbietet, vollständige und normale Beziehungen mit der arabischen und islamischen Welt zu haben. Im Gegenzug müssen sie sich von den Gebieten zurückziehen, die 1967 besetzt wurden, einschließlich der syrischen und libanesischen Gebiete.“ Bis zum Sechstagekrieg im Juni 1967 war das Westjordanland mit Ostjerusalem jordanisch und der Gazastreifen ägyptisch besetzt.

Dschudeh berichtete Abbas über die jüngsten Treffen zwischen König Abdullah und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu.

„Christliche Gemeinschaft ist wichtiger Teil der arabischen Kultur“

Der palästinensische Außenminister im Westjordanland, Rijad al-Maliki, sagte: „Der Besuch während dieser Feiertage spiegelt auch die brüderliche Verbindung zwischen Muslimen und Christen wider.“ Die christliche Gemeinschaft „in der arabischen Welt im Allgemeinen und in Palästina im Besonderen“ sei weiterhin ein wichtiger Bestandteil der arabischen Kultur.

Eine Wiederaufnahme der Gespräche hänge davon ab, ob es auf israelischer Seite einen ernsthaften Partner gebe, der mit einem klaren Ziel und guten Absichten verhandele, fügte Al-Maliki hinzu. Israels Handeln vor Ort deute derzeit nicht auf den Willen hin, die Gespräche wiederaufzunehmen. Deshalb versuche es die Palästinenserführung mit einem neuen Ansatz, indem es die israelische Regierung umgehe und sich direkt an die Bevölkerung wende. Ihr wolle sie die Bedeutung von Frieden in der Region für alle Parteien erklären. Abbas treffe sich in verschiedenen Teilen der Welt mit jüdischen Gemeinden, um Unterstützung für die legitimen Rechte der Palästinenser zu erhalten.

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