ROM (inn) – Papst Benedikt XVI. hat am Samstag Palästinenserführer Mahmud Abbas empfangen – während der Audienz erhielt das katholische Kirchenoberhaupt eine Einladung nach Jerusalem.
Laut der Tageszeitung „Ma´ariv“ dauerte das Gespräch zwischen dem Papst und Abbas rund 20 Minuten. Dabei ermutigte der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) den Pontifex, es seinem Vorgänger gleichzutun und nach Jerusalem zu kommen: „Sie werden ein willkommener Gast in Jerusalem und an den heiligen Stätten sein.“ Benedikt XVI. bedankte sich für die Einladung.
Aus dem israelischen Außenministerium kam eine zynische Reaktion: „Wir werden uns freuen, den Papst zu sehen, wie er die ewige Hauptstadt des Staates Israel besucht.“ In der Vergangenheit hatte Israel den Regierungen in Europa mitgeteilt, dass es Treffen zwischen Palästinensern und offiziellen Vertretern anderer Staaten in Jerusalem nicht akzeptiere. Wer palästinensische Einladungen in die Hauptstadt annehme, werde von israelischer Seite boykottiert. Bereits Mitte November hatte Israels Staatspräsident Mosche Katzav dem Papst angeboten, ins Heilige Land zu kommen.
Treffen mit Berlusconi
Abbas traf auch den italienischen Präsidenten Silvio Berlusconi. Dieser schlug seinem Gast vor, in Italien eine gemeinsame Konferenz für Palästinenser und Israelis zu organisieren, um „den Friedensprozess voranzubringen“. Abbas sei „der richtige Mann, um Frieden mit Israel zu erlangen“. Der PA-Vorsitzende nahm die Idee einer solchen Konferenz generell an, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.