Abbas beglückwünschte Olmert telefonisch zum Freispruch in zwei zentralen Anklage-Punkten, meldet die Tageszeitung „Ha‘aretz“. Der ehemalige israelische Premierminister Olmert wurde vom Gericht der Untreue schuldig gesprochen. Die Korruptionsvorwürfe, die im September 2008 zu seinem Rücktritt geführt haben, wurden hingegen fallen gelassen.
Die beiden Politiker hatten sich während Olmerts Amtszeit zu Gesprächen getroffen. Im Jahr 2007 starteten sie in Annapolis Verhandlungen zum Nahost-Friedensprozess. 2008 machte Israel den Palästinensern das Angebot, ihnen 93 Prozent des besetzten Westjordanlandes zu überlassen und selbst 7 Prozent mit den Großsiedlungen zu annektieren. Zudem sollten 5.000 palästinensische Flüchtlinge in Israel aufgenommen werden. Ein Abkommen über dieses Angebot wurde jedoch nicht unterzeichnet (Israelnetz berichtete).
Unterdessen kommentiert Abbas eine angeblich von ihm getätigte Aussage, die die ehemalige US-Außenministerin Condoleezza Rice in ihrer Autobiografie „No Higher Honor“ (etwa: Keine höhere Ehre) veröffentlichte. Sie schreibt darin, dass Abbas im Rahmen von Olmerts Angebot in den Friedensverhandlungen im Mai 2008 zu ihr gesagt habe: „Ich kann nicht vier Millionen Palästinensern sagen, dass nur 5.000 von ihnen nach Hause kommen können.“ Zu diesem Kommentar befragt, sagte Abbas: „Ich habe das auf keinen Fall gesagt“ und fügte laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ hinzu: „Ich nenne sie keine Lügnerin. (…) Wir haben nie so eine Unterhaltung geführt.“