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Abbas gegen „Gaza-Staat“

GAZA (inn) – Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, hat sich gegen einen kleinen Staat im Gazastreifen ausgesprochen. In einem Interview mit der Zeitung „Al-Haridsch“ aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sagte er zudem, Israels gezielte Angriffe auf Terroristen seien eine Einmischung in palästinensische Angelegenheiten.

„Wir lehnen die Idee, dass es einen ‚Gaza-Staat‘ und einen ‚Westjordanland-Staat‘ geben könnte, von vorneherein ab“, so Abbas in dem Interview, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. „Wir fürchten uns am meisten davor, dass der Gazastreifen zu einem großen Gefängnis werden könnte, das gegenüber der Außenwelt nicht offen genug sein wird.“

Der PA-Vorsitzende macht Israels Premierminister Ariel Scharon für Unruhen verantwortlich, die nach dem israelischen Abzug im Gazastreifen entstehen könnten: „Wir kennen seine Worte, Ideen und Meinungen. Vielleicht wird er sich mit einem Rückzug aus Gaza begnügen, aber das würde bedeuten, dass Scharon keinen Frieden will. Wenn Scharon keinen Frieden will, bedeutet das, dass er die Verantwortung für die Auseinandersetzungen tragen wird, die in der ganzen Region und in der ganzen Welt entstehen werden.“

Die „Wiederaufnahme der Politik der gezielten Tötungen“ durch Israel bezeichnete Abbas als „Einmischung in die internen Angelegenheiten der Palästinenser“. Er fügte hinzu: „Wir haben Meinungsverschiedenheiten zwischen uns und den Gruppierungen, die wir unter uns lösen. Wenn Israel sich einmischt, bedeutet dies, dass es sagt: ‚Wir sind hier, und wir haben vor, hier zu bleiben‘. Das werden wir niemals akzeptieren.“ Die Krise mit der radikal-islamischen Hamas stehe kurz vor einer Lösung, deutete er an.

Aus der Regierung in Jerusalem hieß es laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ als Reaktion: Abbas „sucht Ausreden, um zu erklären, warum die Palästinenser nicht das getan haben, was sie auf dem Gebiet des Kampfes gegen den Terror hätten tun müssen. Sie suchen ein Alibi“.

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