RAMALLAH (inn) – Ein wichtiger Berater des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas (Fatah) hat Israel für das Massaker der Hamas in Südisrael am 7. Oktober 2023 verantwortlich gemacht. Mahmud al-Habbasch (Fatah) gab dem arabischen Fernsehsender „Al-Arabija“, der seinen Sitz in Dubai hat, ein Interview zum Verhältnis der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zur Hamas.
In der Videoaufnahme vom 21. April argumentierte er für die Position der PA, dass die Hamas ihre parteilichen Eigeninteressen zurückstellen und die Kontrolle über den Gazastreifen an die Autonomiebehörde übergeben sollte. Al-Habbasch war der oberste Scharia-Richter der PA und von 2009 bis 2014 palästinensischer Minister für islamische Angelegenheiten.
Wie die israelische Medienbeobachtungsstelle „Palestinian Media Watch“ (PMW) am Montag berichtete, warf Al-Habbasch im besagten Video der Hamas vor, sich von Israel instrumentalisieren lassen zu haben. Die Terror-Organisation habe Israel und besonders die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) dabei unterstützt, mit dem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 die Bedingungen dafür zu schaffen, dass Israel seinen Plan für den Gazastreifen umsetzen könne – das heißt, die palästinensische Bewegung und Existenz auszulöschen.
PA diskreditiert Israel und Hamas
Der Berater des PA-Präsidenten für religiöse Angelegenheiten und islamische Beziehungen unterstellt damit der Hamas als stärkstem Konkurrenten innerhalb der palästinensischen „Widerstandsbewegung“ eine Art von „Kollaboration mit dem Feind“. Diese Rhetorik dient offensichtlich dem Ziel, den innenpolitischen Gegner genauso wie Israel zu diskreditieren. Dabei bedient sich Al-Habbasch der Argumentation einer Verschwörungstheorie, die nicht nur gegen die Hamas, sondern genauso gegen Israel gerichtet ist, und dem Judenstaat Völkermord vorwirft.
Im Wortlaut erklärte er:
„Diese [israelische] Regierung war von Anfang an nicht an den [israelischen] Geiseln interessiert. Vielleicht werden die kommenden Tage die Angelegenheit offenbaren, über die jetzt in Israel in den Medien und durch israelische Kommentatoren diskutiert wird, bezüglich der Rolle der Regierung Netanjahus bei den Ereignissen des 7. Oktobers. Vielleicht bereitete sie die Bedingungen vor und führte die Hamas zu dieser Sache, weil sie einen Plan hatte, den sie im Gazastreifen ausführen wollte. Dazu sollten die Ereignisse vom 7. Oktober als Vorwand dienen. Sie ist nun dabei, diesen Plan umzusetzen. Er basiert darauf, die palästinensische Sache und die palästinensische Existenz auszulöschen, und vielleicht hat sie die Hamas dabei benutzt. Die Hamas mag dem israelischen Ziel dabei geholfen haben, auf die eine oder andere Art und Weise.“
Bekanntes Muster der „Hassrede“ und Leugnung
Nach Einschätzung von PMW ist dieser Vorfall das jüngste Beispiel für „Hassrede seitens der Palästinensischen Autonomiebehörde“. Das Interview versuche, „die Schuld am Massaker von den Mördern und Vergewaltigern“, den Hamas-Terroristen, auf die Opfer umzulenken. Die vermeintliche Indifferenz Israels gegenüber den Geiseln im Gazastreifen werde als Beweis für die Theorie angeführt, dass Israel das Massaker als Vorwand geplant haben soll, die palästinensische Nationalbewegung zu zerstören.
Die Vorwürfe des palästinensischen Regierungsberaters passen in das bestehende Muster offizieller Aussagen seitens der PA, dass es entweder das Hamas-Massaker gar nicht gegeben habe oder es von Israel selbst verübt worden sei.
Die israelische Organisation „Palestinian Media Watch“ (PMW) sammelt derartige Aussagen und übersetzt sie aus dem Arabischen ins Englische. Sie beobachtet seit vielen Jahren die palästinensische Gesellschaft und die Medien. (ndr)
6 Antworten
PA diskreditiert Israel und Hamas, aber vor allem diskreditiert sich selbst.
armes Opfer Hamas
Wundern darf man sich aber trotz allem, wieso Tzahal an die 8 Stunden benötigte, um überhaupt erst einmal an die Kibbuzim zu kommen. Ein schnelles Eingreifkommando in etwa 30 Minuten hätte wahrscheinlich Dutzende von eigenen Toten verhindert. Zur Erinnerung: Städte wie Beer Sheva oder Ashqelon sind ca. 20-30 km entfernt… während wir in München spätestens zu Mittag wussten, was dort passiert!
Also, diese Leute sind ja wahre Künstler im interpredieren von Ereignissen.
Täter-Opfer-Umkehr. Gibt es auch an deutschen Universitäten. Furchtbar. An den amerikanischen Universitäten wohl nicht mehr. Dafür hat Trump gesorgt.
Also selbst wenn das Versagen der israelischen Streitkräfte und des Staates für 9 Stunden den 7. Oktober begünstigt hätten, so können die Gaza -Araber und alle anderen es nicht als Entschuldigung benutzen. Es ist traurig, dass Israel gezwungen ist seine Grenze so zu bewachen! Ich bleibe zur Zeit im Gebet und bin emotional überfordert mit den Ereignissen im Nahen Osten. Möge der Heilige das Heilige Land beschützen.
Psalm 4:9
ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne. (Ps 3,6; Ps 139,3)