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Abbas bei armenischem Weihnachtsfest

BETHLEHEM / JERICHO (inn) - Armenische Christen haben am Montag in Bethlehem ihr diesjähriges Weihnachtsfest begangen. Auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahm an der Feier teil. Angehörige verschiedener orthodoxer Kirchen erinnerten unterdessen am Jordan an Jesu Taufe.

Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ leben weniger als 400 Armenier im Westjordanland – die meisten von ihnen im Raum Jerusalem, drei Familien in Bethlehem. Abbas bekundete in der Kapelle der Geburtskirche, die von den Armeniern genutzt wird, seine Solidarität mit der Minderheit: „Wir betrachten dieses Weihnachten als das Weihnachten der Palästinenser“, sagte er gegenüber dem Patriarchen Torkom Manoogian. „Denn wir wissen, dass die Armenier in der gesamten Welt gestrandet sind.“

Abbas fügte hinzu: „Es ist, als wären sie ‚palästinensisiert‘ worden, und wir fühlen uns verbunden mit Ihrer Misere. Ich grüße Sie und gratuliere Ihnen zu Weihnachten und der Geburt Jesu, des Propheten von Liebe und Frieden.“

In einer Ansprache an die Gläubigen sagte Abbas: „Wir werden alle Bemühungen anwenden, um uns für den Frieden einzusetzen. Wir haben keine andere Wahl als den Pfad von Frieden und Verhandlungen. Wir hoffen, dass die israelische Seite dies akzeptieren wird.“ Dann könnten das palästinensische Volk mit all seinen Religionen und das israelische Volk in Frieden und Sicherheit Seite an Seite in ihren unabhängigen Staaten leben.

Er hoffe, dass das neue Jahr Frieden und die Errichtung des palästinensischen Staates bringen werde. „Wir sind daran gewöhnt, als palästinensisches Volk, Muslime und Christen, in Würde, Liebe und Verständnis ohne Diskriminierung zu leben.“ Alle Bürger hätten die gleiche Rechte und Pflichten.

Epiphanias am Jordanufer

Am westlichen Ufer des Jordans begingen am Montag Vertreter der Ostkirche das Erscheinungsfest Epiphanias. Tausende Christen aus Europa, Russland, Äthiopien und dem Palästinensergebiet gedachten der Taufe Jesu. Dabei ließen sie sich durch den strömenden Regen nicht stören. Am anderen Ufer begrüßten Hunderte Jordanier ihre Glaubensgenossen mit Schüssen.

Der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. leitete die Feiern. Zunächst traf er in Jericho christliche Vertreter und Lokalpolitiker. Gouverneur Kamel Hemed versicherte ihm, die Autonomiebehörde sei den christlichen Traditionen im Heiligen Land verpflichtet. Die Lehren Jesu Christi von Menschlichkeit und Würde seien unverzichtbar, um Frieden in der Region zu erlangen.

Theophilos zelebrierte eine Messe in der Kirche Johannes des Täufers. Anschließend begab er sich mit den Gläubigen ans Jordanufer.

Drei Termine für das Weihnachtsfest

In Bethlehem wird jedes Jahr dreimal Weihnachten gefeiert: am 25. Dezember, am 6. Januar für die Orthodoxen und am 18. Januar für die Armenier. Epiphanias fällt bei Katholiken und Protestanten auf den 6. Januar und in der Ostkirche auf den 18. Januar. Die Armenier feiern Weihnachten gleichzeitig mit dem Erscheinungsfest.

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