LONDON (inn) – Zahlreiche Journalisten haben am Mittwoch an den BBC-Mitarbeiter Alan Johnston erinnert, der vor 100 Tagen im Gazastreifen entführt wurde. Der britische Sender ließ für zwei Minuten alle Arbeit ruhen – auch bei Live-Sendungen.
Johnstons Eltern ließen in seiner schottischen Heimat 100 Luftballons aufsteigen. In Paris versammelten sich 100 Aktivisten und Freiwillige auf dem Camp de Mars gegenüber dem Eiffelturm, teilte die internationale Organisation „Reporter ohne Grenzen“ mit. In London, Beirut und Gaza wurden Bilder des verschleppten Journalisten aufgehängt.
„Wir müssen jetzt, mehr denn je, aktiv werden, um Alan Johnstons rasche Freilassung zu fordern“, heißt es in einer Pressemitteilung von „Reporter ohne Grenzen“. „Dieser BBC-Korrespondent darf nicht vergessen werden, zumal der Gazastreifen in immer gewaltsamere Krisen gezogen wird. Es obliegt der Hamas, die jetzt die alleinige Kontrolle über den Gazastreifen hat, alles Mögliche zu tun, um seine Freilassung zu erwirken. Johnston sollte nicht für die Instabilität in den palästinensischen Gebieten zahlen müssen, über die er seit 2005 berichtet hat.“
Ismail Hanije und die anderen Hamas-Führer müssten auch ihre Sicherheitsdienste anordnen, zu gewährleisten, dass Journalisten sicher und ohne Einschränkung im Gazastreifen arbeiten könnten. „Sonst werden in Zukunft noch mehr Journalisten als Geiseln genommen“, so die Organisation weiter.
Johnston wurde am 12. März von bewaffneten Palästinensern entführt.