GAZA (inn) – Palästinensische Kinder haben am Sonntag in Gaza demonstrativ ihre Spielzeuggewehre verbrannt. Damit protestierten sie gegen die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah.
„Was sich im Gazastreifen abspielt, ist schrecklich und bedauerlich“, sagte einer der Organisatoren laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. „Leider schafft es niemand, die Kämpfe zwischen Brüdern zu stoppen, die von blinder Parteilichkeit und Engstirnigkeit motiviert sind. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass eines Tages ein palästinensischer Widerstandskämpfer einen anderen töten oder mit schwerer Artillerie angreifen würde, während gleichzeitig die israelische Besatzung nur ein paar Meter von unseren Grenzen entfernt ist.“
Die Spielzeugwaffen, die sie verbrannten, sind nach Ansicht der Kinder ein Teil des Chaos geworden, weil die Führer von Hamas und Fatah die echten Waffen zum Töten und Zerstören einsetzten. Der 15-jährige Teilnehmer Amir Barakah meinte, das Verbrennen von Waffen sei der einzige Weg, um dem Kämpfen ein Ende zu setzen. „Wir brauchen keine Waffen mehr, weil sie für den Widerstand benutzt wurden, und leider hat jeder den Widerstand aufgegeben, um sich in Kämpfe zwischen Brüdern verwickeln zu lassen und Gräueltaten gegen palästinensische Häuser und Bildungseinrichtungen zu verüben.“ Waffen seien „schmutzig und unpatriotisch“ geworden. „Deshalb haben die palästinensischen Bürger die Nase voll davon und von denjenigen, die sie tragen und ihre Waffen direkt auf ihre Brüder richten.“
Ein weiterer junger Palästinenser fragte die Führer von Hamas und Fatah, „ob sie nicht unsere Zukunft und Einheit gewährleisten, dieses edle und geheiligte Land verlassen, uns in Frieden leben lassen und unsere Leben gegen den Tod schützen können, den sie in den Straßen des Gazastreifens verbreitet haben“. Er fügte hinzu: „Hat die israelische Armee nicht genügend Massaker an palästinensischen Kindern verübt?“ Die Führer der beiden Gruppierungen seien „Erwachsene, die palästinensische Kinder töten und Einrichtungen zerstören im Namen der israelischen Besatzung“.
Die elfjährige Hanein Surob teilte gegenüber „Ma´an“ mit: „Wir wollen weder Fatah noch Hamas, weil keiner von ihnen uns etwas Gutes getan hat. Stattdessen kämpfen sie um Macht und Posten und vergessen dabei die Heimat, Jerusalem und die Häfttlinge, ebenso wie die Kinder.“