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Für 80 Prozent Korruption größtes Ärgernis

JERUSALEM (inn) – Die Israelis haben immer weniger Vertrauen in die Regierungsinstitutionen. Vor allem Korruption hindere 80 Prozent der Bürger daran, stolz auf ihr Land zu sein, ergab eine Umfrage.

Auf die Frage, was sie am meisten in der israelischen Gesellschaft störe, antworteten 80 Prozent mit „Korruption“. Im Jahr 2005 sagten dies sechs Prozent weniger. Dies geht aus dem Index für Soziale Stärke hervor, der zum vierten Mal ermittelt wurde. Die Forscher hatten im Oktober 1.111 erwachsene Israelis befragt.

Für 73 Prozent war die Armut im Land am unerträglichsten. Ähnlich viele nannten die Gewalt und den Konflikt mit den Palästinensern.

Im Jahr 2003 gaben nur 27 Prozent an, dass sie den staatlichen Institutionen nicht zutrauen, in schwierigen Situationen helfen zu können. In diesem Jahr sind es mit 51 Prozent fast doppelt so viele, die diese Meinung vertreten.

70 Prozent glauben, der Staat sei nicht in der Lage, seine Bürger mit angemessenen Unterkünften versorgen zu können. Ebenfalls 70 Prozent meinen, dass der Staat seinen Bürgern keinen Ruhestand in Würde ermöglichen könne. Beide Ansichten hatten in diesem Jahr etwa fünf Prozent mehr Anhänger als im Vorjahr.

Ein Viertel der Bevölkerung ist unzufrieden mit der israelischen Armee; weitere 25 Prozent vertrauen der Armee nur mittelmäßig. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) waren der Meinung, der Staat garantiere ihnen und ihrer Familie nur ein Minimum an Sicherheit oder nur mittelmäßige. Im Jahr 2005 waren nur 40 Prozent dieser Ansicht.

Die Institutionen, die am wenigsten Vertrauen genießen, sind die politischen Parteien. Nur 13 Prozent sagten, sie vertrauten der Partei, die sie gewählt hatten. Die Polizei ist in den Augen von 16 Prozent vertrauenswürdig. Im vergangenen Jahr waren es drei Prozent mehr. Dem Rechtssystem in Israel trauen nur 25 Prozent – fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Der eigenen Familie und den Freunden hingegen bringt eine deutliche Mehrheit von 74 Prozent Vertrauen entgegen.

Was das Einkommen anging, fanden 57 Prozent, dass es ihnen einen akzeptablen Lebensstandard ermögliche. Das Gehalt, das die Befragten sich selbst für ein angenehmes Leben wünschen würden, lag im Durchschnitt bei umgerechnet 2.500 Euro. Trotz alledem fanden 73 Prozent, dass Israel für sie der beste Ort zum Leben sei.

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