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Hisbollah-Führer bedauern Folgen der Entführung

BEIRUT (inn) – Die Führung der Hisbollah-Miliz hat keine so heftige Reaktion Israels auf die Entführung zweier israelische Soldaten erwartet. Wenn sie einen 34 Tage andauernden Krieg geahnt hätten, hätten sie die Entführung nicht angeordnet, sagten am Wochenende der Anführer der Miliz, Scheich Hassan Nasrallah, und der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Scheich Naim Kassem, in zwei unabhängigen Interviews.

„Wir haben nicht einmal zu einem Prozent gedacht, dass die Entführung zu einem Krieg führen würde, nicht zu diesem Zeitpunkt und in diesen Ausmaßen“, sagte Nasrallah am Sonntag in einem Interview mit dem libanesischen Fernsehsender NTV. Er gehe zudem nicht davon aus, dass die Kämpfe „in eine weitere Runde“ gehen könnten.

Hisbollah-Kämpfer hatten am 12. Juli im israelischen Grenzgebiet acht israelische Soldaten getötet und deren Kameraden Ehud Goldwasser und Eldad Regev entführt. Israel bekämpfte daraufhin bis zum 14. August Hisbollah-Stellungen im Südlibanon.

Seine Äußerungen zeigten, dass Nasrallah eine solche Entführung so bald nicht erneut durchführen werde, sagte ein israelischer Regierungsvertreter laut einem Bericht der „Jerusalem Post“. Israel habe die Hisbollah mit der Militäroffensive erfolgreich abgeschreckt, erneut einen solchen Angriff auf israelischem Boden durchzuführen.

„Viel kleinere Reaktion Israel erwartet“

Auch der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Kassem, sagte gegenüber der libanesischen Tageszeitung „An-Nahar“, die Hisbollah habe von Israel „höchstens ein oder zwei Tage Beschuss oder einige wenige Angriffe auf bestimmte Orte“ erwartet. Das Interview wurde am Samstag veröffentlicht.

Er fügte hinzu, dass die Hisbollah nicht vorhabe, die Waffen abzugeben. Dies verlangt die UN-Resolution 1701. Seine Miliz werde ihre Waffen lediglich nicht mehr öffentlich zeigen. „Die Resolution 1701 hat nichts mit einer Entwaffnung zu tun“, so Kassem. „Es geht darin nur um eines: dass die Waffen in der Region nicht mehr öffentlich gezeigt werden.“

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