JERUSALEM (inn) – Die Mehrheit der israelischen Bürger glaubt, dass der Rückzug aus dem Gazastreifen und dem nördlichen Samaria dem Land nichts genützt hat. Dies ergab eine Umfrage des „Geocartographic Institutes“ im Auftrag des israelischen Armee-Rundfunks.
Die meisten Befragten sagten, die Evakuierung der Siedlungen von Gusch Katif
habe Israel geschadet oder sei zumindest uneffektiv im Kampf gegen den palästinensischen Terror gewesen.
Etwa 70 Prozent gaben an, die Durchführung des Rückzugsplanes von Premierminister Ariel Scharon habe nicht zum Frieden beigetragen. Lediglich 20 Prozent fanden, dass der Plan die Beziehungen zur arabischen Welt verbessert habe. 61 Prozent glauben, dass er die Beziehungen zu anderen Ländern verbessert hat, besonders zu Europa.
Dass die Regierung die Bedürfnisse der Siedler vernachlässigt hat, meinten 68 Prozent der Befragten.
Jeder Zweite lehnte weitere Rückzüge aus Judäa und Samaria kategorisch ab. Nur 18 Prozent befürworteten hingegen einen weiteren Rückzug unter der Bedingung, dass er an ein Friedensabkommen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) gekoppelt wird. 23 Prozent fanden, dass ein einseitiger Rückzug notwendig sei, solange es auf palästinensischer Seite keinen Partner zum Frieden gebe.