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Protest gegen Karikaturen in Gaza und Israel

GAZA / NAZARETH (inn) – Hunderte Palästinenser haben am Samstag in Gaza gegen die Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung demonstriert. Erstmals gab es auch eine Protestaktion in Israel.

Am Morgen stürmten etwa zwei Dutzend Palästinenser das deutsche Kulturzentrum in Gaza. Sie schlugen Fenster ein, brachen Türen auf und verbrannten die Flagge der Bundesrepublik. Das meldet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Ungefähr 30 Palästinenser warfen Steine auf das Gebäude der Europäischen Kommission und ersetzten die EU-Flagge durch eine palästinensische Fahne. Die Polizei hielt sie von weiterer Randale ab. Kurz darauf versuchten 50 Schüler, die Angriffe auf das Kulturzentrum und das EU-Gebäude wieder aufzunehmen. Sie wurden von palästinensischen Polizisten zurückgehalten.

Später marschierten rund 400 Demonstranten auf das Gebäude der Europäischen Kommission zu. „Den Propheten zu beleidigen heißt, jeden Moslem zu beleidigen“, verkündeten sie über Lautsprecher. Sie forderten Händler auf, dänische Produkte zu boykottieren. „Mit unserem Blut und unseren Seelen verteidigen wir Dich, Prophet“, riefen sie. Zudem verbrannten sie eine dänische Flagge.

Solidarität mit Christen

Einen Gegenpol dazu bildeten bewaffnete Männer einer Gruppierung, die der Fatah nahe steht. Sie gingen zu einer katholischen Schule im Gazastreifen und brachten den Schülern, Nonnen und Priestern rote Nelken. Damit wollten sie um Entschuldigung dafür bitten, dass andere Fatah-Vertreter zuvor zu Angriffen auf Kirchen aufgerufen hatten. „Wir sind gekommen, um zu zeigen, dass wir vereinigt sind, Moslems und Christen, und dass wir dagegen sind, dass unsere christlichen Brüder beleidigt werden“, sagte einer der Bewaffneten, der Blumen in der Hand hatte.

Proteste gegen die Karikaturen gab es auch in Hebron. Etwa 50 Palästinenser marschierten zum Hauptquartier der internationalen Beobachtungsmission. Sie verbrannten eine dänische Flagge und forderten zum Boykott auf.

Erster Protest in Israel

In Nazareth demonstrierten mindestens 500 israelische Araber friedlich gegen die Karikaturen. Sie marschierten von der As-Salam-Moschee zur Verkündigungsbasilika. Es war der erste Protest in Israel gegen den Abdruck der Zeichnungen.

EU fordert Schutz für Gebäude

Unterdessen forderte die Europäische Union die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) auf, die Gebäude der EU gegen Angriffe abzusichern. „Die Kommission erwartet, dass die palästinensischen Behörden sicherstellen, dass europäische Grundstücke richtig beschützt werden. Die Kommission bedauert es tief, dass Europäer, die dafür arbeiten, dass Palästinenser ein besseres Leben führen können, Gegenstand solcher Angriffe werden.“

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