HAIFA (inn) – Mehr als die Hälfte der israelischen Araber sind bereit, Israel als jüdischen Staat zu akzeptieren. Das geht aus einer Studie der Universität Haifa hervor, deren Ergebnisse am Montagabend veröffentlicht wurden.
Dabei untersuchte Sami Samuha von der Fakultät für Soziologie und Anthropologie „Das Maß der jüdisch-arabischen Beziehungen“ in Israel. Er führte persönliche Interviews mit 700 israelischen Arabern. Hinzu kamen Gespräche mit 85 Vertretern des öffentlichen Lebens, von denen 49 außerhalb des jüdischen Establishments tätig sind – sie gehören nicht zu jüdischen Parteien oder Körperschaften, sondern zu arabischen Parteien.
Samuha machte die Feststellung: „Die Führer sind viel radikaler als die Gemeinschaft ihrer Anhänger, und das bei vielen Themen.“ So sind laut der Studie 60,2 Prozent der Wähler von arabischen Parteien bereit, Israel als jüdischen und demokratischen Staat anzunehmen. Unter den ranghohen Politikern beträgt dieser Anteil nur 18,7 Prozent. Von den teilnehmenden Führern bezeichneten sich 85,7 Prozent als „antizionistisch“ – bei den übrigen Befragten waren es 32 Prozent.
Die Teilnehmer wurden auch gefragt, ob sie damit einverstanden wären, wenn die arabischen Flüchtlinge entschädigt werden und in einen zu gründenden Staat Palästina zurückkehren, aber nicht nach Israel. Dies befürworteten unter den Führern 22,4 Prozent. Bei ihren Wählern lag die Quote bei 65,4 Prozent.
Von den Vertretern des öffentlichen Lebens sagten 34,7 Prozent, dass sie illegale Demonstrationen als Kampfmittel akzeptierten. Unter den Wählern arabischer Parteien äußerten 7,3 Prozent diese Ansicht. Dies meldet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.