Arabische Medien karikieren kranken Scharon

AMMAN (inn) – Arabische Medien veranstalten seit der Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Israels Premierminister Ariel Scharon Wettbewerbe um Schlagzeilen und Karikaturen, die Scharons Tod thematisieren. Die Darstellungen spiegeln die gängige Meinung in der arabischen Welt wider.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am heutigen Donnerstag berichtet, wird in den arabischen Medien bereits Scharons Tod gefeiert. Karikaturisten haben es schonungslos auf den kranken Premier abgesehen. In ihren „Kunstwerken“ stellen sie Scharon als blutrünstigen Schlächter, als einen Mann des Todes dar.

Karikaturen aus Jordanien

Beispielsweise veröffentlichte die jordanische Tageszeitung „Al-Dustur“ drei solcher Zerrbilder von dem Karikaturisten Dschalal al-Rafai. Eines der Bilder zeigt, wie Scharon am Tropf einer Friedenstaube hängt und von ihr Blut erhält. Auf der zweiten Karikatur ist ein Sensenmann abgebildet, der für den israelischen Premier Blutstränen vergießt. Wieder eine andere Zeichnung stellt Scharons Geist dar, der im Hinterhalt einem Araber mit einem Revolver auflauert, weil dieser mit Genugtuung in einer Zeitung von seinem Tode liest.

In der jordanischen Zeitung „Al-Rai“ veröffentlichte der Karikaturist „Jasis“ am vergangenen Samstag eine weitere Zeichnung. Darauf führt Scharon einen Sarg mit der Bemerkung „Kadima“ (vorwärts) an.

Totenschädel purzeln aus Gehirn

Auch die Verantwortlichen der syrischen Tageszeitung „Teschreen“ und der katarschen Tageszeitung „Al-Scharak“ stehen ihren Kollegen bezüglich der Geschmacklosigkeit in nichts nach. Letztere bildete eine Zeichnung ab, auf der aus Scharons Gehirn unzählige Totenschädel purzeln. Ein anderer Jude bemüht sich, diese in einen Abfalleimer zu kehren.

Wettbewerb um Schlagzeilen

Eine iranische Nachrichtenagentur schrieb sogar einen Wettbewerb für Fernsehzuschauer und Internetsurfer aus, wonach die Teilnehmer Schlagzeilen „für den Tag nach Premierminister Scharons Tod“ einreichen können.

Das Nachrichtenprogramm des iranischen Fernsehsenders IRINN und die Internetseite der Nachrichtenagentur lieferten den Zuschauern eine Reihe von Beispielen möglicher Kopfzeilen. Dazu gehörten „Scharon in der Hölle“ oder „Satan begrüßt Scharon“. Die Webseite bietet ihren Nutzern zudem Preise für die besten Überschriften an: „Wir wählen gute Geschenke für gute Schlagzeilen aus“, heißt es dort.

Dass der Iran den israelischen Regierungschef den Tod wünscht, ist nicht neu. Erst in der vergangenen Woche drückte Präsident Mahmud Ahmedinedschad die Hoffnung aus, „der Verbrecher von Sabra und Schatila“ möge sich „seinen Vorfahren endgültig anschließen“.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen