GAZA (inn) – Erstmals hat Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas eine Firma im Gazastreifen wegen Beihilfe zum Terror geschlossen. Den Ermittlungen zufolge haben die Besitzer durch Geldwäsche die Terrorgruppen Hamas und Dschihad al-Islami unterstützt.
Mofas erklärte die Firma „Abu Akar – Import und Vermarktung von Lebensmitteln“ zur „unerlaubten Vereinigung“. Damit sind ihr jegliche Aktivitäten in Israel und den Autonomiegebieten untersagt. Sicherheitskräfte und Polizei sind befugt, Besitz der Firma zu beschlagnahmen oder Büros zu schließen. Dies berichtete die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Dienstag.
Vertreter des israelischen Sicherheitsapparates hatten gemeinsam mit dem Stab zum Kampf gegen Drogen und Geldwäsche in der Steuerbehörde Informationen über die Firma gesammelt. Daraus geht hervor, dass sie Hunderttausende Dollar an die Terrorgruppen weitergegeben hat. Die Besitzer, die Brüder Fais und Muhammad Abu Akar aus Chan Junis, hatten diese Transaktionen als reguläre Geschäfte getarnt.
Die Lebensmittelfirma pflegte Waren von verschiedenen Lieferanten im Ausland zu erwerben. Zunächst wurden die Rechnungen allerdings durch dort ansässige Kommandanturen der Hamas und des Dschihad al-Islami beglichen. Die Waren gelangten direkt zu der Firma. Anschließend gaben die Mitarbeiter das Geld an die Terrorgruppen im Gazastreifen zurück. Damit umgingen die Palästinenser das Verbot, Gelder für illegale Zwecke nach Israel einzuführen.
Im vergangenen Jahr haben die palästinensischen Terrorvereinigungen eine große Menge Geld aus dem Ausland erhalten. Dieses ist der „Treibstoff“ für ihre Aktivitäten, heißt es in dem Bericht. Schwere Anschläge können ausgeführt, Kampfmittel erworben und die eigene Waffenproduktion verbessert werden. Als Reaktion verstärkte Israel die Überwachung der Kanäle, durch die das Geld in die Palästinensergebiete gelangt. Deshalb sind die Terrorgruppen dazu übergegangen, Geschäftsleute und Händler für diesen Zweck einzusetzen.