Entführte Palästinenser wieder frei

GAZA (inn) – Eine Woche nach ihrer Entführung sind zwei Palästinenser am Dienstag wieder freigelassen worden. Zuvor schossen ihnen die Geiselnehmer „als Strafe“ in die Beine – den beiden wird Kollaboration mit Israel vorgeworfen.

Die Entführer gehören einer neuen Splittergruppe der Fatah-Bewegung an – sie nennt sich „Ritter des Sturmes“. Ein Sprecher der Gruppierung, Abu Anan, sagte nach der Befreiung, die Geiseln hätten ein volles Geständnis abgelegt. Demnach hätten sie Israel mit Informationen über militante Palästinenser versorgt. Auf Einzelheiten ging er laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ nicht ein. Vor der Bestrafung habe die Gruppierung islamische Kleriker um Rat gefragt, so Abu Anan.

Die Palästinenser waren am vergangenen Dienstag verschleppt worden. Anschließend wurden sie auf einer Pressekonferenz gezeigt – verhüllt und mit verbundenen Händen, mit dem Gesicht zur Wand. Dabei richteten mehrere Palästinenser Sturmgewehre auf die Geiseln. Abu Anan sagte als Begründung: „Wir haben die Entführungen und das Verhör durchgeführt, nachdem es der Palästinensischen Autonomiebehörde misslungen war, auf unsere entsprechenden Aufrufe einzugehen.“

Das palästinensische Innenministerium hatte infolge der Entführung geeignete Maßnahmen angekündigt. Die Sicherheitskräfte würden es nicht zulassen, dass die Gruppierung das Gesetz in die eigene Hand nehme. Nach der Freilassung gab es zunächst keine Stellungnahme des Ministeriums.

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