NABLUS (inn) – Eine Palästinenserin hat am Dienstagmorgen an einem Checkpoint bei der Autonomiestadt Nablus eine Soldatin mit einem Messer angegriffen. Sie wurde von Armeeangehörigen erschossen.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf einen palästinensischen Augenzeugen berichtet, trug die Palästinenserin einen langen Mantel. Sie näherte sich dem Hawara-Kontrollpunkt südlich von Nablus (Sichem). Plötzlich zog sie das Messer aus ihrer Handtasche und stach der Israelin ins Gesicht. Daraufhin schossen Soldaten auf die Angreiferin. Diese erlag später ihren Verletzungen.
Keine Gruppierung übernahm die Verantwortung für die Aktion. Die Palästinenserin wurde als Kaifa Hendia identifiziert, eine etwa 30-jährige Mutter von fünf Kindern. Nach Angaben von Verwandten war sie geistig verwirrt.
Ermittlungen nach Tod von palästinensischem Jungen
Unterdessen leitete die Militärpolizei in einem weiteren palästinensischen Todesfall eine Untersuchung ein. Am Freitagnachmittag hatte ein israelischer Soldat in Nablus einen 13-jährigen Palästinenser erschossen. Bei ihm handelt es sich um Udai Tantawi. Zuvor hatten Jugendliche Felsbrocken und Flaschen auf die Truppen geworfen.
Später stellte sich heraus, dass der Soldat nicht nach einer Genehmigung gefragt hatte, bevor er auf den Jungen schoss. Nach eigenen Angaben hatte er eine Schusswaffe in Udais Hand gesehen. Doch dieser war offenbar unbewaffnet, kein Armeeangehöriger war in Lebensgefahr. Der Vorfall „stimmt nicht mit den Normen und Werten überein, die wir unseren Soldaten beibringen“, sagte der zuständige Generalmajor Jair Naveh. Er drückte sein Bedauern über den Tod des Jungen aus und kündigte eine genaue Untersuchung an.