Wiesenthal in Israel bestattet

HERZLIJA (inn) – Der Nazi-Jäger Simon Wiesenthal ist am Freitag in der israelischen Stadt Herzlija beigesetzt worden. Bereits am Mittwoch hatte es in Wien eine Gedenkfeier gegeben, an der auch der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel teilnahm.

Der stellvertretende israelische Minister für Diaspora und Soziale Angelegenheiten, Rabbi Michael Melchior, sagte, er habe Wiesenthal viele Jahre gekannt. Das sei ein Vorrecht gewesen. Wiesenthal habe „im Namen der Gerechtigkeit gehandelt. Selbst Verbrecher, die nicht gefasst wurden, wussten, dass es einen Wiesenthal und andere Menschen wie ihn gibt, die Tag für Tag in jeder Stunde nach ihnen suchen“.

Der Dekan und Gründer des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Rabbi Marvin Hier, fügte hinzu: „Nach dem Krieg, als alle anderen eine neue Seite aufschlagen wollten, war Wiesenthal übrig, um zu erinnern.“ Er habe Israel geliebt und für den israelischen Geheimdienst Mossad gearbeitet. „Es gab viel Kooperation zwischen Wiesenthal und Israel, vor allem am Anfang.“

An der Trauerfeier nahmen etwa 2.000 Menschen teil, darunter weitere Mitarbeiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in den USA, der israelische Abgeordnete Natan Scharansky und mehrere Abgesandte der österreichischen Regierung. Zudem kamen seine Tochter und deren Familie. Israelische Minister waren hingegen nicht vertreten.

Wiesenthal war am Dienstag mit 96 Jahren in Wien gestorben. Er hatte während der Nazi-Zeit zwölf Lager überlebt und sein Leben nach dem Krieg der Suche nach Verbrechern aus der Zeit der Judenverfolgung gewidmet.

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