Abbas beordert Truppe gegen Raketen-Abschuss

GAZA (inn) – Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, hat die palästinensischen Sicherheitsdienste in Gaza dazu aufgerufen, gegen das Abfeuern von Raketen und Mörsergranaten auf israelische Ziele vorzugehen. Der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea drohte sogar Strafe für die schuldigen Aktivisten an.

Abbas ordnete die Bildung einer Truppe von 500 bis 700 Offizieren in Gaza an. Angeführt wird sie voraussichtlich von Abdul Rasek Madschada, dem Kommandeur der Nationalen Sicherheitskräfte. Die Beamten sollen in Beit Lahija und Beit Hanun verhindern, dass Kassam-Raketen und Mörsergranaten auf die israelische Ortschaft Sderot und den Siedlungsblock Gusch Katif im Gazastreifen abgefeuert werden.

„Jeder, der sich an militärischen Aktionen in Gaza beteiligt, wird bestraft werden!“, sagte Premier Qrea laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“.

Gleichzeitig bereiten sich die israelischen Streitkräfte auf größere Einsätze in den Regionen vor, von denen Palästinenser israelische Ziele beschossen haben, also in Chan Junis, Dschablija und Beit Lahija. Die Operation werde größer ausfallen als alle Aktionen zuvor, die seit Ausbruch der Gewalt im Jahr 2000 in Gaza durchgeführt worden seien, wenn die Palästinenser nichts gegen den Terror unternähmen, hieß es.

Abbas kündigte an: „Es wird einige Wochen, vielleicht Monate, dauern, bis die Rangordnungen der palästinensischen Regierung und der Sicherheitskräfte geklärt sind. Aber ich habe nicht vor, auf der Veranda zu sitzen und zuzusehen, ohne zu handeln.“

Vertraute von Abbas berichteten, der neu gewählte PA-Vorsitzende befinde sich derzeit in Gaza, um direkte Anweisungen an die Befehlshaber der Sicherheitsdienste zu geben. Er wolle zudem die persönlichen Rivalitäten zwischen den Anführern der Fatah und den Sicherheitsdiensten zu schlichten versuchen.

Israel wiederholte indes seine Absicht, den Kontakt zu den Palästinensern erst wieder aufzunehmen, wenn die PA gegen die Terroristen vorgehe.

Die militanten Gruppen äußerten ihrerseits ihren Willen, die Angriffe so lange fortzuführen, wie die „israelische Aggression in den besetzen Gebieten und im Gazastreifen“ weitergehe.

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