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Dschihad-Sprecher: „Wir sind Anti-Terroristen“

GAZA (inn) – Der palästinensische Widerstand muss weitergehen, bis sich Israel „aus ganz Palästina“ zurückzieht – vom Jordan bis zum Mittelmeer. Das sagte der Sprecher der Terrorgruppe Dschihad al-Islami im Gazastreifen, Chaled el-Batsch, im Gespräch mit der Tageszeitung „Die Welt“.

„Wir akzeptieren den israelischen Staat, als ‚fait accompli‘, als etwas, das wir einzig aufgrund seiner militärischen Stärke akzeptieren müssen“, so der 45-jährige Palästinenser. „Niemals werden wir Moslems Israel als einen jüdischen Staat respektieren. Kein Moslem kann einen jüdischen Staat respektieren. Die Juden sind im Gegensatz zu uns Moslems unrein, weil sie Alkohol trinken, weil sie rauchen, weil sie Mischehen eingehen, weil sie der Fleischeslust verfallen sind. Abraham war der erste Moslem, denn er war der erste Mensch, der an den einen Gott, an Allah geglaubt hat. Die Juden haben die heilige Botschaft, die ihnen Allah als Ersten offenbart hat, gefälscht.“

Ob der neu gewählte Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, zu einem Ende des bewaffneten Aufstandes aufrufe, betreffe den Dschihad al-Islami dabei nicht. „Ein jüdischer Staat im historischen Palästina ist für das palästinensische Volk wie für die Gemeinschaft der Muslime unter keinen Umständen zu akzeptieren“, fügte El-Batsch hinzu.

Auf die Frage, ob er Terrorist sei, antwortete der Dschihad-Sprecher: „Nein, im Gegenteil. Ich bin ein Anti-Terrorist. Das ist etwas ganz anderes. Ein Terrorist ist jemand, der Unehrenwertes tut. Jemand, der unschuldige Menschen tötet, jemand, der Menschen entführt, der sie quält, sie benutzt… Für uns ist das, was wir tun, Widerstand. Widerstand gegen die Besatzung.“

Er fügte hinzu: „Wir leisten Widerstand, genauso wie Charles de Gaulle und alle Franzosen Widerstand gegen die Besetzung ihres Landes durch Sie, die Deutschen, geleistet haben. Wollen ausgerechnet Sie als Deutsche dem palästinensischen Volk das Recht auf Widerstand absprechen? Oder sind Sie Jüdin?“, fragte er die „Welt“-Mitarbeiterin, Eva Eusterhus.

Auf die Gelder aus dem Iran angesprochen, mit denen die Terrorgruppe versorgt wird, sagte El-Chaled, auf der staatlichen Ebene „begrenzt sich die Unterstützung auf die politische, die ideologische. Auf der Ebene der karitativen, religiösen Spenden erfreuen wir uns über ausgesprochen großzügige Summen“. Die Gelder flössen an „Not Leidende in Palästina“. Ob ein Dschihad-Kämpfer Not leidend sei, wenn er keine Waffen oder keinen Sprengstoff mehr habe, wollte er nicht beantworten: „Dazu sage ich nichts, sonst müsste ich lügen.“

Das vollständige „Welt“-Interview finden Sie hier.

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