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Grenzsoldat lässt Palästinenser Violine spielen

NABLUS (inn) – Ein Offizier der israelischen Armee hat bei einer Grenzkontrolle einen jungen Palästinenser dazu aufgefordert, seinen Instrumentenkoffer zu öffnen und auf der Violine zu spielen. Der Bericht einer Menschenrechtlerin, die den Vorfall filmte, sorgt für Empörung.

Der Vorfall ereignete sich am 9. November am Kontrollpunkt Beit Iba bei Nablus. Eine Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation „Machsom Watch“, Horit Herman-Peled, filmte, wie der Palästinenser auf seiner Violine spielen musste, während zahlreiche Andere in der Reihe hinter ihm warteten.

„Machsom Watch“ (wörtlich: „Kontrollpunkt-Beobachtung“) ist eine Gruppe von über 400 israelischen Frauen, die seit 2001 das Verhalten der israelischen Soldaten an Grenzübergängen beobachten und auf Vergehen gegen die Menschenrechte achten. Die Gruppe reichte beim Regionalkommandeur eine Beschwerde über den Vorfall ein.

Ein Sprecher der Armee sagte, der Fall sei untersucht worden. Er sei die Folge der „empfindungslosen Durchführung der Soldaten am Kontrollpunkt, die mit einer sehr schwierigen und gefährlichen Realität konfrontiert sind“. Die Armee werde „weiterhin alles mögliche tun, um die Situation an den Grenzübergängen zu verbessern“, so der Armee-Sprecher. „Ein Teil dieser Anstrengungen der Armee ist es, die Sensibilität gegenüber humanitären und menschlichen Dingen zu verstärken“. Dazu gehöre speziell geschultes Personal.

Der Befehlshabende Offizier am Beit Iba Kontrollpunkt habe unsensibel gehandelt, gab die Armee zu, doch sein Verhalten sei nicht böswillig gemeint gewesen. Er habe seine Arbeit gemacht und nicht die Absicht gehabt, den Violinen-Spieler zu erniedrigen.

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