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Offener Brief gegen Siedlungsräumung

JERUSALEM (inn) – Rund 150 Personen des öffentlichen Lebens in Israel haben einen offenen Brief unterzeichnet, der Soldaten und Polizisten zum Widerstand aufruft, falls sie jüdische Siedlungen räumen müssen. Die Petition, die an diesem Freitag in drei Zeitungen veröffentlicht wird, bezeichnet die geplante Räumung der Gaza-Siedlungen als „nationales Verbrechen“.

Laut einem Bericht der Tageszeitung „Haaretz“ nennt der Brief den einseitigen Rückzugsplan des Premierministers Ariel Scharon einen „eindeutig illegalen Akt“ und ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören rechtsgerichtete Politiker, hochrangige Armee-Angehörige, ehemalige Bürgermeister, Wissenschaftler und Künstler. Auch Angehörige der Familie des Finanzministers Benjamin Netanjahu gehören dazu, so dessen Vater, Professor Ben-Zion, sein Bruder Ido und sein Onkel, Professor Nathan Netanjahu. Ein weiterer Unterstützer ist ein enger Freund und Kamerad Scharons, Meir Har Zion, von der Armee-Einheit 101, die Scharon selbst früher kommandierte.

Der Brief wird als erste von mehreren großen Anzeigen in den drei rechtsgerichteten Zeitungen „BaScheva“, „Hazofe“ und „Makor Rischon“ veröffentlicht. Die Soldaten werden darin aufgefordert, „auf die Stimme eures nationalen und menschlichen Bewusstseins“ zu hören.

Der Plan der Scharon-Regierung, „Gemeinden in Israel zu zerstören und sie in die Hände des Feindes zu geben, ihre Bewohner gewaltsam zu entwurzeln und sie auszuweisen“ sei „ein Zeichen der Tyrannei, der Bosheit und der Willkür, deren Ziel es ist, Juden das Recht abzusprechen, in ihrem Land zu leben, bloß weil sie Juden sind“, so die Petition. Die israelische Armee (IDF) sei als Verteidigung gegen den Feind da, heißt es weiter, und nicht für Operationen gegen jüdische Mitbürger: „Die IDF ist die Armee des Volkes, nicht die Armee irgendeiner politischen Gruppe!“.

Deswegen sollten sich die Soldaten und Polizisten nicht an der „ethnischen Säuberung“ beteiligen. Die „Opfer der Vertreibung“ werden aufgefordert, nicht „mit der Vertreibungsmaschine“ zu kooperieren.

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