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Peres: „Arafat ist geisteskrank“

JERUSALEM (inn) – Der Chef der Arbeitspartei, Schimon Peres, hat PLO-Chef Jasser Arafat als „geistesgestört“ bezeichnet. Bei einem Treffen mit dem Generalsekretär des Rates der Europäischen Union und Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, sagte Peres: „Jemand muss ihm etwas Gefühl in seinen Kopf geben“.

Es war das erste Mal, dass der Chef der linksgerichteten Arbeitspartei den Palästinenserführer mit derart harten Worten bedachte. Bisher, so die Tageszeitung „Ma´ariv“, habe er seine Kritik an Arafat in diplomatische Ausdrucksweise gekleidet, etwa: „Er erfüllt seine Aufgabe nicht produktiv“.

Arafat, mit dem sich Peres einen Friedensnobelpreis teilt, habe während der Intifada einen Waffenstillstand vorgeschlagen, „als ob er der Anführer aller internationalen Terrorgruppen wäre“, so Peres. „Er hat vielleicht nicht ausdrücklich Befehle zum Terror gegeben, doch er hat auch nie zum Ende der Angriffe aufgerufen oder irgendjemandem erlaubt, sie zu beenden“, ärgerte sich der israelische Politiker und fügte hinzu: „Er ist ein ernstes Hindernis für jeden Fortschritt“.

Dem EU-Gesandten Solana gegenüber forderte Peres zudem, die europäischen Führer müssten Arafat ein Ultimatum stellen, „um ihm zu sagen: entweder, oder“. „Man muss ihm entgegentreten“, so Peres. Er würde sich so lange nicht ändern, „bis er es mit Druck zu tun bekommt und nicht nur mit Erklärungen.“

Des Weiteren klagte der Politiker die Finanzierung durch die EU an: „Arafats Büro hat ein Jahresbudget von einer Millionen US-Dollar. Ist es nicht Zeit, nach einem Bericht zu verlangen, wohin das Geld geht? Warum die Polizei und die Sicherheitseinrichtungen bezahlen, wenn sie gar nichts tun? Wohin geht das Geld?“, fragt Peres.

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