WASHINGTON (inn) – Der saudische Kronprinz Mohammed Bin Salman hat am Dienstag sein Interesse an einer Normalisierung der Beziehungen mit Israel bekräftigt. Ein Beitritt seines Landes zu den Abraham-Abkommen sei jedoch nur mit einem klaren Weg zur „Zwei-Staaten-Lösung“ möglich, sagte er im Beisein von US-Präsident Donald Trump (Republikaner) im Weißen Haus.
Bin Salman und Trump vereinbarten zudem die Lieferung von bis zu 48 amerikanischen F-35-Kampffliegern an das saudische Militär. Das Königreich ist damit nach Israel das zweite Land in Nahost, das diese fortschrittlichen Kampfflieger erhält; bis zur ersten Auslieferung wird es vermutlich aber noch mindestens sieben Jahre dauern.
Trump erklärte, Saudi-Arabien erweise sich seit Jahrzehnten als „großartiger Verbündeter“, ebenso wie Israel. Daher sollte das Land auch keine technisch verminderte Version der Kampfflieger erhalten. „Ich denke, beide befinden sich auf einem Level, bei dem sie das Beste bekommen sollten.“
Israelische Armee um Lufthoheit besorgt
Bei diesem Thema waren zuvor Bedenken aus verschiedenen Richtungen laut geworden. So steht bei amerikanischen Sicherheits- und Geheimdienstvertretern die Sorge im Raum, dass technische Details in die Hände der Chinesen fallen könnten.
Außerdem kam die Befürchtung auf, dass so eine Lieferung den militärischen Vorsprung Israels in der Region mindert. Die israelische Armee hatte am Sonntag einen offiziellen Einwand gegen eine F-35-Lieferung an das Königreich vorgelegt. Diese schade der israelischen Luftüberlegenheit in der Region.
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Geplatzte Hoffnung
Israelis hatten zudem gehofft, dass Trump den Verkauf der Kampfjets abhängig macht von einer Normalisierung Saudi-Arabiens mit Israel. Auf eine entsprechende Nachfrage aus dem Kreis der Journalisten im Oval Office sagte Trump dazu lediglich: „Israel ist das bekannt und sie werden glücklich sein.“
Die israelische Armee hat die ersten F-35-Jets nach der Bestellung im Jahr 2010 im Jahr 2016 erhalten, Ende 2017 erklärte die Luftwaffe sie für einsatzbereit. 2018 erfolgte der erste Kampfeinsatz. Derzeit verfügt Israel über 42 F-35-Jets, insgesamt hat der jüdische Staat 75 bestellt.
Trump und Bin Salman vereinbarten bei ihrem Treffen in Washington weitere Kooperationen, darunter im Bereich zivile Kernkraft und Künstliche Intelligenz. Bin Salman sagte den USA Investitionen in Höhe von 1 Billion Dollar zu. (df)
5 Antworten
Gleich und Gleich gesellt sich nur zu gerne, Trump und Kronprinz Bin Salman …. .
So ein Mord, wie an Kash. kann schon mal passieren meinte Trump auf eine Reporterfrage, eine weibliche Reporterin nannte er eine „terrible Person“ – sie hatte es gewagt eine Frage zu Epstein zu stellen.
Und er maßregelte die aus seinen Gnaden noch zugelassenen Pressevertreter im oO, sie sollten doch nicht seinen Gast kompromittieren.
Der saudische Prinz konnte sich ein zufriedenes Lächeln beinahe nicht verkneifen.
Armes Israel, Trump verheizt euch alle.
Aber sein Ansehen und seine Macht bröckeln.
One.
Israel sollte die Lieferung dieser Maschinen keine allzugrossen Sorgen bereiten.
Wer die arabischen Luftstreitkräfte insgesamt kennt, weiß, das die Qualität dieser Flugzeuge immer nur so hoch ist wie die Qualifikation ihrer Piloten. Und Israel kennt die Stärken und Schwächen dieser Flugzeuge, aber auch den möglichen Gegner, ihre eigenen Maschinen dieses Typs haben sie mit Sicherheit gemäß ihren Bedürfnissen aufgepimpt.
SHALOM
Israel hätte sich nicht auf den 20-Punkte-Plan einlassen dürfen, jedenfalls nicht um weitere, ganz konkrete Forderungen für die eigene Sicherheit mit einbringen zu dürfen (ja … aber die Geiseln gingen vor).
Dann dürfte der neue palästinensische Staat doch nicht nur judenfrei sein müssen, sondern auch zur legalen Militarisierung berechtigt sein, oder ist das Spekulation?
Ich freue mich, dass Mohammed bin Salman an Frieden mit Israel interessiert ist, denn je mehr arabische Staaten Israels Existenzrecht anerkennen, desto sicherer wird Israel sein. Die Idee eines palästinensischen Staates ist stand jetzt jedoch ausgeschlossen, auch wenn ich die Zweistaaten Lösung weiterhin befürworte, ist es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, dieses Thema anzusprechen.
Die israelische Gesellschaft ist nach zwei Jahren Krieg, Geiselnahme und internationaler Isolation so schwer traumatisiert, dass es vielen schwerfällt, in den Alltag zurückzukehren.
Eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien wird unter Netanjahu nicht stattfinden; nur bei einem Regierungswechsel werden die Karten neu gemischt. Zum Glück wird nächstes Jahr in Israel wieder gewählt.
Warum sollten die Saudis keine F35 bekommen? Weil Israel das nicht will? Was hat Israel hier bitte zu melden? Ich hoffe nur das es in 7 Jahren nicht zu einem erneuten „Verteidigungskrieg“ kommen wird, diesmal gegen die Saudis. Das sind ja auch Araber und wollen ganz bestimmt die Vernichtung Israels. /Ironie off