„Ben & Jerry’s“-Gründer will mit Eissorte für Palästinenser eintreten

Der Streit zwischen „Ben & Jerry's"-Gründer Ben Cohen und dem Mutterkonzern Unilever eskaliert. Grund ist eine geplante Geschmacksrichtung von Speiseeis, die Palästinenser unterstützen soll.
Von Israelnetz
Wenn es nach den Plänen des Speiseeis-Herstellers Ben & Jerry's geht, wird dieses Eis bald nicht mehr in israelischen Siedlungen zu kaufen sein

SOUTH BURLINGTON (inn) – Ben Cohen, der Mitbegründer der bekannten Eismarke „Ben & Jerry’s“, sorgt erneut für Schlagzeilen. In einem Video auf Instagram erklärte er am Dienstag, er habe eigentlich eine Eissorte mit dem Geschmack der Wassermelone geplant, um so Solidarität mit den Palästinensern zu zeigen. Doch der Mutterkonzern von „Ben & Jerry’s“, Unilever/Magnum, habe ihm dies untersagt. Daher tue er es nun auf eigene Faust.

Weil die Wassermelone die gleichen Farben wie die palästinensische Flagge hat – rot, schwarz, weiß und grün – , wird die Frucht seit einigen Jahren mit dem Anliegen der Palästinenser in Verbindung gebracht. In seinem Video erklärte Cohen: „Das Ausmaß des Leids der Palästinenser in den vergangenen zwei Jahren ist unvorstellbar.“ Trotz der Feuerpause sei noch viel zu tun, zumal die Palästinenser weiter unter der Besatzung lebten. Mit der neuen Eissorte wolle er ein Schlaglicht auf diese Lage werfen.

Cohen rief sein Publikum auf, ihre Ideen für einen Namen und die Zutaten und das Verpackungsdesign für die neue Eissorte beizusteuern. „Wir müssen weiter unsere Stimme erheben, wenn Ben & Jerry’s es nicht kann, um Frieden, Gerechtigkeit und Würde in Palästina sicherzustellen.“

In dem Veto des Mutterkonzerns sieht Cohen einen direkten Angriff auf die Meinungsfreiheit. Unilever bestätigte, dass „Ben & Jerry’s“ die Idee für die Eissorte vor einem Jahr vorbrachte. Diese sei aber nicht weiter verfolgt worden.

Politisches Speiseeis

Seit der Übernahme von „Ben & Jerry’s“ durch den weltweiten Branchenriesen Unilever im Jahr 2000 sind die Beziehungen zwischen den beiden Partnern angespannt. Cohen versteht sich seit langem als Aktivist für soziale Gerechtigkeit und spricht sich immer wieder für „Gerechtigkeit für die Palästinenser“ aus.

Im Juli 2021 teilte das Unternehmen mit, den Eisverkauf in den umstrittenen Gebieten mit Auslaufen der Lizenz Ende 2022 einzustellen. Der Verkauf dort sei nicht mit den Werten des Unternehmens vereinbar.

In einem Interview der Videoplattform HBO Max wurde Cohen darauf angesprochen und gefragt, warum „Ben & Jerry’s“ dann weiterhin in Texas Eis verkaufe, obwohl das dortige Abtreibungsverbot den Werten des Unternehmens widerspreche. Auf die Frage wusste Cohen keine Antwort, er bezeichnete sie aber als „interessant“.

Cohen und Greenfield teilten damals mit, dass ein Verkaufsstopp „außerhalb der demokratischen Grenzen“ Israels weder einen Boykott Israels darstelle, noch antisemitisch motiviert sei oder eine Unterstützung der Boykottbewegung BDS darstelle.

Im Juni 2022 verkaufte Unilever den israelischen Teil von „Ben & Jerry’s“ an eine Tochterfirma des vorigen Lizenzhalters Zinger. Laut Angaben der firmeneigenen Website verkauft die Firma in den Vereinigten Staaten von Amerika 98 Sorten Eis. Im US-Bundesstaat Vermont erinnert ein eigener Friedhof an nicht mehr hergestellte Eissorten. (mh)

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21 Antworten

  1. Das ist alles nicht mehr normal. 🫣 Die Palästinenser werden nur so bald nichts davon haben. Es gibt aber bessere Geschmackssorten als Wassermelone.
    Im US-Bundesstaat Vermont erinnert ein eigener Friedhof an nicht mehr hergestellte Eissorten. 🍦🍦🍦✝️✝️✝️🙄😝

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    1. @Ella
      Das ist schon ein Quatsch finde ich. Ein Friedhof für nicht mehr hergestelltes Eis.🙈🙈🙈 Und Eis für eine politische Sache,ich weiß nicht. Und ob die meisten Leute das dann wissen ist fraglich. Das interessiert doch die meisten nicht.
      O.T. Ob du es glaubst oder nicht,bei mir auf dem Balkon auf dem Regal mit dem Blumenkasten hat sich ein Hörnchen einen Kobel gebaut. Es fing ganz harmlos an. Und nun hat es die ganzen Blumen die noch waren kurz und klein bearbeitet. Am Tage ist es immer weg und kommt so gegen 15.00 Uhr ins ,,Nest“. Da gehen wir dann nicht mehr auf den Balkon. Und was es alles angeschleppt hat! Einen ollen Putzlappen z. B.
      Liebe Grüße Manu 🙋🏻‍♀️ 🐿🐿🌰🥜

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      1. @Manu
        Ich hörte das auch zum ersten Mal, ein Friedhof für Eissorten. Ich dachte erst an einen Halloween-Scherz. Aber das ist Bagatelle, gibt wichtigere Themen in Israel.
        OT: So schön, wie du von den Hörnchen erzählst. Du könntest bestimmt Geschichten schreiben.😀 Wünsche dir noch viele kleine Kostbarkeiten auf deinem Balkon.
        Ich hatte gestern auch Balsam für die Seele. Musik nach Vivaldi mit einer Lichtershow in einer Kirche in Stuttgart.
        Liebe Grüße von Ella 🪾🍂🐿🥰

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    2. Nicht DAS ist alles nicht mehr normal. Sondern DER ist nicht mehr normal.

      Aber den Herr Cohen dürfte ja heftige Rechnungen vom Nerven-Klemptner, wo er unverzüglich vorsprechen sollte, nicht erschrecken.

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  2. „Soziale Gerechtigkeit“ bedeutet Sozialismus. „Gerechtigkeit für die Palästinenser“ bedeutet Zwei-Staaten-Lösung. Das wollen wir nicht.

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  3. Warum nicht ?
    Dann würde ich aber auch eine Sorte Eis kreiren, welche die Opfer des schwarzen Shabbat besonders unterstützt und ins Rampenlicht bringt.
    Ich habe BEN & JERRY’S bisher genossen.
    Wenn er die Opfer des schwarzen Shabbat nicht gleichermaßen berücksichtigt, war es das letzte Mal.
    SHALOM

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    1. Schwarz (für lebendig verbrannte) und rot (für blutig verstümmelte, vergewaltigte und ermordete) Menschen sind gastronomisch nicht gerade einladend. Schon gar nicht in einem weiß-blauen Plastikbecher!!!

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  4. Ich finde es einfach schlecht, nun auch noch Eis zu politisieren.
    Das Einzige, was ich noch für normal hielte, wenn ein Italienisches Eis die Italienischen Farben hätte, aber nicht so etwas ! „Palästina“ ist eine Welt-Terrormacht und ein angeblicher Opferstaat, in Wahrheit aber eine Erfindung des Alten Rom.

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    1. Martin Sechting, mit der Politisierung einfachster Dinge haben die Aktivisten begonnen, nicht wir……………….SHALOM

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      1. Eis essen für den Frieden 🙂 Dann will ich aber bitte ein weiss-blaues Eis (nein, ich denke nicht an Bayern) Meine schon mehrfach zitierte Oma hätte gesagt : Einfälle wie ein altes Haus (in hessischer Mundart klingt das besser, aber ich denke an die Berliner und Bayern unter den Foristen)

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        1. Ich darf auf den hessischen Beitrag zum Unsinn verweisen:

          ESSEN GEGEN RECHTS

          Autor: Badesalz

          Die hatten ab und an recht lustige Gedanken, die Herren Nachtsheim und Knebel.

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  5. was für ein schwachsinn…richtig war ein eis mit mittelmeerwasser …angereichert mit salz vom totem meer !
    from saltlake to saltsea !

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  6. „Ben & Jerry’s“ boykottiere ich schon lange, sie geben nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 antiisraelische Parolen von sich und das Eis ist außerdem ziemlich teuer.
    Nur ein weiteres trauriges Beispiel für Juden mit „Kapo“-Mentalität.

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  7. Auch ich kaufe schon länger kein B&J Eis mehr, wenn es mal richtig im Angebot ist, seitdem ich weiß, wie die gegen Israel hetzen.
    Das wird die zwar vermutlich nicht ärmer machen, aber ich mag die nicht mal minimal unterstützen.
    Als ich von einer neuen Eissorte hörte, dachte ich zunächst an Nutella Eis mit Nutella und Nutella, mit essbarem Gold durchzogen. Ich gebe zu, habe zuviele Videos von Gaza gesehen, wo es angeblich nix zu essen gab aber gleichzeitig Nutella Luxus boomte.
    Wassermelonen Eis von B&J wird nicht gehen. Das kann so gar nicht schmecken. Fruchteis, Sorbet, ja, das ginge.
    Hoffe, die machen damit mächtig Verluste. Denn das Gute an der Zielgruppe ist, dass man doch nicht so kauft und damit unterstützt, wie es politisch „korrekt“ wäre, sondern so wie man es mag. Vielleicht kauft man manches nicht aus Protest. Nur funktioniert der Umkehrschluss nicht, dass man nur aus Solidarität zu überteuerten Preisen kauft.😅

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  8. Entweder war es bei ynet oder Maariv: dort schrieb ein Israeli im Kommentarbereich zu (seiner Meinung nach „vermeintlichen“) Juden aus der Film-Branche Hollywoods, dass Israel gar keine Antisemiten als Feinde braucht, solange es politisch „linke Juden“ gibt …

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    1. Der Herr schütze mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich alleine fertig 🇮🇱🇮🇱🇮🇱🇮🇱

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      1. @ Antonia: „Das zweite Testament rät uns, unsere Nächsten ebenso zu lieben wie unsere Feinde. Vermutlich deswegen, weil es sich oft um die gleichen handelt“. (G.K. Chesterton)😉

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  9. Habe gerade auf YouTube folgenden Wunsch gesehen: The ice craem we rallye want! ,,Israel’s Sweet Freedom“. Mit Fähnchen. Sieht total lecker aus. Ja,solch ein Eis wollen wir! 🇮🇱🍦
    Mit dem Becher von B&J.

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