JERUSALEM (inn) – Im internationalen Vergleich hat Israel 2023 nach Chile die größten Grundschulklassen. Das zeigt die am 9. September erschienene Studie „Bildung auf einem Blick 2025“. In Israel gab es demnach durchschnittlich 27 Schüler pro Klasse, der OECD-Durchschnitt lag bei 20,6.
Der Bericht der Organisation für wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung (OECD) vergleicht vielschichtig die einzelnen Bildungssysteme verschiedener Industrieländer. Teil der Untersuchung sind Themen wie Zugang zu Bildung, Abschlussquoten, Finanzierung und Unterrichtsbedingungen. Die internationale Organisation verglich 49 Länder – darunter Deutschland, China, Saudi-Arabien und Israel.
Die Studie zeigt auch, dass israelische Schüler 2024 mehr Unterrichtseinheiten besuchten als der OECD-Durchschnitt. Mit 1.002 Unterrichtsstunden pro Schuljahr (Mittelstufe) lag Israel 93 Stunden über dem OECD-Durchschnitt. Israel ist eine der wenigen Länder mit sechs Schultagen pro Woche.
Prognosen: Zahl der Schüler nimmt zu
Außerdem zeigen Statistiken der Studie eine wachsende Bevölkerung. Prognosen zufolge wird von 2023 bis 2033 die Anzahl der Kinder zwischen null und vier Jahren um 15 Prozent steigen. Damit setzt sich der Trend der Jahre 2013 bis 2023 fort. In diesen Jahren stieg die Anzahl der Altersgruppe bereits um 10 Prozent an.
Zahlen aus dem Jahr 2022 machen deutlich: Israel investierte in diesem Jahr durchschnittlich mehr Geld in Bildung als die meisten Vergleichsländer. Gemessen ist dieser Wert am Prozentsatz der Investitionssumme im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Mit 6,1 Prozent des BIP liegt der jüdische Staat deutlich über dem Durchschnittswert aller OECD-Vergleichsstaaten mit 4,9 Prozent.
Der israelische Bildungsminister Joav Kisch (Likud) bezog Stellung dazu. Der Bericht zeichne ein komplexes, aber vertrautes Bild, äußerte der Minister laut des Nachrichtendienstes „Kikar“.
Israel besitzt ein zentral organisiertes Bildungssystem. Es ist in vier Stufen gegliedert: Die Primärstufe (1.–6. Klasse), Sekundarstufe I (7.–9. Klasse), Sekundarstufe II (10.–12. Klasse) und die Tertiärstufe an Hochschulen. Das israelische Schulsystem trennt die Schüler in Sekundarstufe I anhand ihrer Weltanschauung. Das Schulwesen unterscheidet „nicht-religiöse“ Schulen, orthodoxe Schulen und arabische Schulen. (csb)
8 Antworten
Volle Klassenräume, nicht gut. Viel Unterricht, gut, sehr gut: so meine Ehefrau, die beste Pädagogin von allen.
Die vollen Klassen,Albert, zeigen zumindest, daß Israel es ernst nimmt mit der Bildung, anders als in Europa.
Kein Wunder, daß Israel so viele Talente hervorbringt, es hat nichts zu verschwenden.
SHALOM
@Klaus
Volle Klassen funktionieren, weil die Schüler gut sind, nur deshalb, sagt meine Ehefrau, beste Lehrerin von allen.
Da sollte sich D mal ein Beispiel nehmen! Was hier an Unterricht ausfällt.
Viele Kinder? Ja . Letzter Artikel zu diesem Thema: diesmal zum ersten mal mehr ultrakonservative Erstklässler als andere…… Viel Unterricht ist wichtig? Ja, aber auch der Inhalt…..
27 Schüler pro Klasse finde ich jetzt nicht übermäßig viel. So und mehr sehen unsere Schulklassen auch aus. Und nicht umsonst sind die Israelis so gebildet. Statt Ausbildung an Hamasgewehren lernen Kinder in Israel fürs eigene Leben, für ihr Land und die Welt. Es entsetzt einen, dass die Palästinenser bisher ihr Potenzial in der Vernichtung Israels sahen. Sie hätten ein so viel besseres Leben haben können, wenn sie Wissen erworben hätten und dieses mit, sofern vorhanden, Intelligenz zur Problemlösung eingesetzt hätten. Und Bildung hört nicht mit dem Schulabschluss auf, sondern dauert bis zum Lebensende.
@Ella
Recht haste! Das empfinde ich auch nicht als zuviel. Das Problem sind die fehlenden Lehrer. Auch wie der Schulalltag hier abläuft. Ich kann es immer sehen,an einem Objekt von mir ist meine alte Grundschule. Katastrophe,was da abläuft! Es fängt schon mit dem Hinbringen an. Am liebsten würden die Eltern ihre Kinder mit dem SUV bis vor das Klassenzimmer fahren. Dadurch behindern sich die Eltern mit den Autos selber. Und dann fangen sie an sich zu beschimpfen. Ich finde die Kinder werden hier nicht mehr zu selbstbewussten Menschen erzogen,die alleine Entscheidungen treffen können. Leistung in dem Sinne gibt es nicht mehr. Bei den Bundesjugendspielen bekommen alle eine Urkunde. Damit der nicht so Sportliche sich nicht diskriminiert fühlt. Wozu sollen sich die Kinder da noch anstrengen? Da können keine zukünftigen Innovationen entstehen. Das ist in anderen Fächern genauso. Ich kenne das noch damals von Kevin.
Shabbat Shalom
Manu
Und wo steht Deutschland? Hörte ich doch kürzlich: Jede 5. Unterrichtsstunde fällt aus, 3000 Lehrer fehlen allein in einem Bundesland…..
Israel zeigt, dass es trotz Krieg und Rundumverteidigung in der Lage ist, für gute Schulbildung zu sorgen. Beispielhaft.