Angriff auf Gaza-Stadt in Vorbereitung

Während die Armee die Eroberung von Gaza-Stadt angeht, bietet die Opposition ihre Stimmen für einen Geiseldeal. Eine Antwort der Regierung auf den aktuellen Vorschlag steht noch aus.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Die Armee hat erste Schritte für einen Angriff auf Gaza-Stadt vorgenommen. Das erklärte Armeesprecher Effie Defrin am Mittwoch. Er betonte, das Militär werde genügend Raum für Evakuierungen sowie die Einfuhr von Hilfsgütern sicherstellen.

Die Armee hatte am Dienstag der Regierung ihren Eroberungsplan zur Genehmigung vorgelegt. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) teilte am Mittwoch mit, er habe das Militär angewiesen, bei der Operation „den Zeitplan zu kürzen“. Beobachter erwarten, dass die Genehmigung noch am Donnerstag erfolgt.

Opposition bietet Stimmen für Geiseldeal

Netanjahu hat sich bislang noch nicht zu dem aktuellen Vorschlag für einen Geiseldeal geäußert. Unter anderem sieht dieser eine Feuerpause von 60 Tagen und die Freilassung von zehn der 50 Geiseln vor. Die israelische Regierung besteht auf die Freilassung aller Geiseln auf einmal.

Folgen Sie uns auf Facebook und X!
Melden Sie sich für den Newsletter an!

Die Opposition erhöht hingegen den Druck auf die Regierung zur Annahme des Deals. Oppositionsführer Jair Lapid (Jesch Atid) erklärte, seine Fraktion mit 24 Abgeordneten werde sein Votum unterstützen – ohne eine Gegenleistung.

Benny Gantz, Parteichef von Blau-Weiß, erwägt sogar einen Regierungsbeitritt. Die Partei ist mit acht Abgeordneten in der Knesset vertreten. Gantz hatte sich nach dem Terrormassaker vom 7. Oktober der Regierung angeschlossen, erklärte im Juni 2024 aber seinen Rücktritt.

Regierungspartner gegen Deal

Die Koalitionsparteien Religiöser Zionismus und Jüdische Stärke sind gegen den Deal. Sie stellen zusammen 13 Sitze.

Finanzminister Bezalel Smotritsch (Religiöser Zionismus) erklärte laut einem Medienbericht in einem Gespräch mit Geiselangehörigen, dass er im Falle eines Deals zurücktreten werde. Polizeiminister Itamar Ben-Gvir war im Januar aus Protest gegen den damaligen Geiseldeal zurückgetreten, trat der Regierung im März aber wieder bei.

Angehörige der Geiseln erneuerten indes ihren Appell an die Regierung, einem Deal zuzustimmen. Militärischer Druck bringe die noch lebenden Geiseln in Gefahr. Sie warfen Netanjahu vor, unmögliche Bedingungen für einen Deal zu fordern. (df)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

6 Antworten

  1. Wie könnte die Geiselbefreiung aussehen, wenn der lebendige Gott, die Befreiung planen würde?
    Bitte verwerft diese Frage nicht!
    Lieber Gruß Martin

    2
  2. Ich bin kein großer Fan von Yair Lapid, aber im Moment ist er der einzige Oppositioneller, der Netanjahu dass Wasser reichen kann und diesem ganzen Wahnsinn ein Ende setzt.

    Egal zum welchen Preis wir uns Gaza-Stadt erobern, es wird nicht nur Hunderte von IDF Soldaten das Leben kosten, es könnte auch für die verbleibenden Geiseln den endgültigen Tod bedeuten, aber Netanjahu interessiert sich weder für die Sicherheit der Geiseln noch für die Sicherheit unserer Soldaten.

    4
    1. Was würde Lapid anders machen? Mit einer Hamas, die sagt: from the river to the sea – judenrein muss es sein. Die die Geiseln scheibchenweise freilässt. Die gerade versucht wieder neuer Geiseln habhaft zu werden.
      ´
      Was würde Lapid tun?

      0
    2. @Gideon Lahav
      Haben Sie denn einen so engen Kontakt zu Netanyahu, dass Sie beurteilen können, woran er nicht interessiert ist?

      0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen