Geiselbruder zu Vereinten Nationen: Ihr Schweigen ist Komplizenschaft

Auf Antrag Israels befasst sich der UN-Sicherheitsrat mit den Geiseln. Bei der Sitzung kommt der Bruder der Geisel Evjatar David zu Wort.
Von Israelnetz
Bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates war Geiselbruder Ilai David aus Israel zugeschaltet

NEW YORK (inn) – Der Bruder der Geisel Evjatar David hat bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates Vorwürfe gegen die Vereinten Nationen erhoben. Die Terror-Organisation Hamas verwende Hunger als Waffe gegen die Geiseln im Gazastreifen, sagte Ilai David am Dienstag per Videoschalte. Dennoch äußere sich die Länderorganisation nicht dazu. „Ihr Schweigen angesichts dieser monströsen Grausamkeit ist Komplizenschaft. Ich flehe Sie an: Lassen Sie sie nicht sterben.“

Die Sitzung hat Israel einberufen, um die Lage der Geiseln zu diskutieren. Vor wenigen Tagen hatte die Hamas Propagandavideos der Geiseln Evjatar David und Rom Braslavski veröffentlicht. Beide sehen darauf extrem ausgehungert aus. David musste vor laufender Kamera sein eigenes Grab schaufeln.

Ilai David betonte, er und seine Mutter hätten nicht die Kraft aufgebracht, das Video anzusehen – lediglich ein Standbild davon. Sein Vater und seine Schwester hätten es sich angesehen, und nun quälten sie die Bilder. „Mein Vater kann nicht schlafen und meine Mutter hat nicht aufgehört zu weinen.“

Vorwürfe gegen Medien

Der israelische Außenminister Gideon Sa’ar (Neue Hoffnung) war bei der Sitzung vor Ort in New York. Auch er erhob Vorwürfe gegen die Vereinten Nationen. Generalsekretär António Guterres habe seit Veröffentlichung der Videos kein Wort darüber verloren. „Dabei sehen wir alle seine endlosen und obsessiven Tweets gegen Israel“, sagte er über den Portugiesen.

Sa’ar prangerte auch die Berichterstattung der großen Medienhäuser an. So habe die „New York Times“ kein Bild von David gezeigt. Zuvor hatte die amerikanische Zeitung ein Bild von einem palästinensischen Kind als Opfer der Hungerkrise auf der Titelseite abgedruckt. Erst später gaben die Redakteure zu, dass das Erscheinungsbild des Kindes auf eine Krankheit zurückzuführen ist.

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„Ich fordere die internationalen Medien auf: Bringen Sie Evjatar und Rom auf die Titelseiten!“, sagte Sa’ar weiter. „Ist das keine Nachricht wert? Wir werden Zeugen einer verkehrten Welt.“

Warnung an Weltgemeinschaft

Indes wies Sa’ar die Auffassung zurück, Israel trage Verantwortung für den Hunger in Gaza. „Israel hat große Mengen an Hilfen nach Gaza gebracht. Das ist in der Geschichte der Kriege nie dagewesen. Dennoch wird Israel der Aushungerung beschuldigt.“

Weiter warnte Sa’ar die Weltgemeinschaft, dass die Entführung von Zivilisten durch Terroristen nicht nur ein Problem Israels sei. Die Hamas ziele damit darauf ab, im Gazastreifen an der Macht zu bleiben. Doch so ein Vorgehen dürfe sich für die Terroristen nicht lohnen. „Heute ist es Israel. Morgen sind Sie es.“

UN: Keine militärische Lösung

Der stellvertretende UN-Generalsekretär Miroslav Jenča versicherte Ilai David, dass die Vereinten Nationen den Schmerz wahrnähmen. „Ich teile ihren dringendsten Wunsch: Dass Ihr Bruder, alle Geiseln, die im Gazastreifen gehalten werden, sofort und bedingungslos freikommen.“

Indes gebe es keine militärische Lösung für den Konflikt im Gazastreifen. Daher seien Berichte alarmierend, denen zufolge Israel die Militäroperationen ausweiten wolle. Jenča warf Israel vor, Hilfslieferungen zu begrenzen. Israel müsse schnelle und ungehinderte Lieferungen zulassen.

Der palästinensische Vertreter Riad Mansur warf Israel vor, den Fokus zu verrücken, während zwei Millionen Einwohner im Gazastreifen an Hunger litten. Die einzige Lösung sei ein „Ende der Besatzung“ und ein palästinensischer Staat. (df)

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15 Antworten

  1. Kein Wort von Guterres, ein lahmes „tut uns auch leid“ von einem obskuren Stellvertreter, der sofort mit Kritik an Israel nachlegt. Der Westen versucht gegenüber den Nazi-Islamisten die gleiche Beschwichtigungspolitik wie seinerzeit Chamberlain und Daladier gegenüber Hitler. Hat ja so toll funktioniert.

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  2. „Die einzige Lösung sei ein „Ende der Besatzung“ und ein palästin. Staat.“
    What? Belohnung für die Terroristen?
    Und dann lässt Hamas die Geiseln frei???
    Da kennt der paläst.Vertreter Riad Mansur seine Terroristen aber schlecht. Niemals!!!
    UN-Generalsekretär M. Jenča teilt den Wunsch Davids, dass sein Bruder freikommt. Das muss eine Forderung der UN sein, keine Bitte!! Und die Unterstützung für Hamas muss aufhören!
    Ich sehe die Untätigkeit der UN. Die Terroristen können sich weiter alles erlauben. Guterres äussert sich gar nicht. Lieber Herr Sa’ar, er scheint eingeschlafen zu sein. Ich höre sein Schnarchen bis hierher.

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    1. Guterres und eingepennt?
      Das ist gut möglich, denn richtig wach ist er nur noch, wenn es darum geht, Israel zum Feind der Welt zu machen.
      Niemand bei den UN interessiert sich wirklich für die Geiseln in den Klauen von Hamas.
      Alles dazu hat bei denen den Gestank der Heuchelei.
      Ich verabscheue diese Parodie einer Weltorganisation zutiefst.
      Richtig organisiert wirkt bei denen nur noch der Antisemitismus, und das in allen Spielarten.
      SHALOM

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    2. Hallo Ella, ja Sie haben sooo recht! Meinen Sie, dass all das feststellen der „Untätigkeit, Schläfrigkeit, Voreingenommenheit“ gegen Israel, irgendetwas bringt? Ich möchte nur noch auf Gottes Wort und seine Allmacht schauen. Gott ist der rechte Kriegsmann auch heute, das ist meine Zuversicht in Allem, lieber Gruß zu Ihnen, Martin

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  3. Die UNO ist Komplize der Hamas-Terroristen. Das war spätestens am 7. Oktober klar. Die UNO sollte sofort aufgelöst werden.

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  4. Der Geiselbruder tut Wichtiges. So kann die Weltöffentlichkeit nicht schweigen über die Verbrechen der Hamas. Es muss ein Aufstand gebne gegen die einseitige Israel-feindliche Sichtweise, die Welt muss endlich die Hamas ernst nehmen. Auch die Hungernden Gazaner sind Produkt der Hamas, die ihnen das Essen wegnimmt.

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    1. Ja und dafür setzen andere Nachfahren leider die braune Vergangenheit in der Neuzeit um. So die Urenkelin des Zyklon-B-Produzenten. Hamas der neue Führer.

      Anne Frank, Sophie Scholl und Dietrich Bonhoeffer hätten ihre Einstellung mit Sicherheit auf ihre Kinder und Enkel vererbt, allein durch ihr Vorbild. Leider wirkt auch das gegenteilige Vorbild auf Kinder, Enkel und Urenkel. Zumindest wenn diese ihren Verstand ausschalten.

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  5. Kleiner Hinweis : BILD online hat ein Video mit der Schwester und dem Bruder von Evyatar David gemacht. Es tut gut, die einfühlsamen und taktvollen Fragen des Journalisten zu hören, bei den ruhigen Antworten der beiden jungen Menschen kommen einem die Tränen.

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  6. Fakten und Tatsachen:
    Am 7. Oktober 2023 jubelnde, feiernde Massen in Gaza. Es waren zahlreiche Zivilisten, die zusammen mit hamas-Mördern Gräuel gegen Israelis verübten.
    Im Gegensatz dazu, seit dem 7. Oktober 2023 tiefe Trauer in Israel und Besorgnis ohne Ende um die unschuldigen israelischen Geiseln sowie auch um das Wohlergehen der Gaza-Zivilisten.
    Je moralischer und ethischer sich Israel und seine Armee verhält, desto unverschämter unterstellen hamas-Unterstützer, in Richtung Israel, DAS was hamas mitsamt Unterstützer selber sind.
    Bei der Befreiung Mossuls von den erbarmungslosen, feigen jihad-Mördern kamen zig-fach höhere zivile Opfer ums Leben, als im Häuserkampf der IDF!
    Wo die Helden der IDF das Leben von Zivilisten achten, da besteht auf Islamistenseite tiefste Missachtung vor dem Geschenk des Allmächtigen, vor dem Leben.
    Die Juden haben Land rechtmäßig, käuflich erworben oder in Kriegen, die aus purer Notwehr geführt wurden, rechtmäßig dazu gewonnen.
    Jihad-Islamisten sind im Gegensatz dazu als Aggressoren in riesige Staaten eingefallen. Sie haben mit Mordbrennerei, Versklavung und Gräueln große Landstriche als Besatzer islamisch kolonialisiert und ins sharia-Elend gezwungen. Ein Elend, welches die Hälfte der Bevölkerung, nämlich alle Mädchen und Frauen als sklavischen Besitz der männlichen Umma erniedrigt.
    Immer wenn Apologeten des Mörder-Jihads mit ihren blutigen Fingern auf ihre Opfer zeigen, weisen drei Finger dieser blutverschmierten Hände auf die selbst!

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  7. Ein großes „Danke“ an Gideon Sa’ar für seine sehr zutreffende Warnung an die westlichen Nationen: Heute ist es Israel, morgen sind Sie es. Israel ist wenigstens ein bisschen vorbereitet auf menschenverachtende Barbarei von Terroristen. Die europäischen Nationen sind es nicht.

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